Schließlich vertrieb ein Patrouillenboot der Guardia Civil die Protestler mit Gummi-Geschossen.

TW
0

Mit zwei Schlauchbooten haben Greenpeace-Aktivisten am Dienstag sieben Stunden lang das Anker-Manöver des atomgetriebenen amerikanischen Flugzeugträgers ,,George Washington” in der Bucht von Palma blockiert. Die Umweltorganisation wollte auf die Gefahr einer nuklearen Verseuchung aufmerksam machen. Schließlich vertrieb ein Patrouillenboot der Guardia Civil die Protestler mit Gummi-Geschossen.

Der Besuch des Kriegsschiffes missfällt auch der Balearenregierung: Ministerpräsident Francesc Antich schickte eine Protestnote an die spanische Regierung in Madrid. Der Sozialist verlangte eine Erklärung, warum die Bevölkerung dem von den beiden 100-Megawatt-Reaktoren ausgehenden Risiko ausgesetzt werde. Kein bewaffneter Konflikt mache die Anwesenheit des Flugzeugträgers in der Region notwendig.

Während die Regionalregierung protestierte, wurden die Kommandanten der ,,George Washington” vom amerikanischen Konsul Tumi Bestard und den höchsten spanischen Militärs auf den Inseln empfangen.

Die ,,George Washington” soll mit ihren 4800 Mann Besatzung bis Samstag in Palma bleiben. Für Freitag, 8. Dezember, ruft Greenpeace für 11 Uhr alle Bootsbesitzer auf, den 317 Meter langen Giganten in der Bucht zu umzingeln und so die Kampagne für nuklarfreie Meere zu unterstützen. Das Thema sei hochaktuell, sagte Greenpeace-Direktor Xavier Pastor. Er erinnerte an die Havarie des in Gibraltar liegenden britischen Atom-U-Boots ,,Tireless” und die Verstrahlungs-Gefahr nach dem Untergang der russischen ,,Kursk”.

Die ,,George Washington” gehört zu den Flugzeugträgern der Nimitz-Klasse und zählt mit 96.000 Bruttoregistertonnen zu den größten Schiffen der US-Marine.