Um die Sicherheitskontrolle am Flughafen Palma, bei der
Metalldetektoren Menschen und Scanner das Handgepäck checken, ist
ein Arbeitskampf ausgebrochen, der bis Redaktionsschluss am
Donnerstag abend nicht gelöst war. Die privaten Wachleute, die am
Mittwoch morgen den Job von der Guardia Civil übernehmen sollten,
weigerten sich, ihre neuen Arbeitsplätze zu beziehen. Sie fordern
mehr Geld und bessere Ausbildung, um auf dem heiklen Posten
bestehen können. Denn gegebenenfalls finden sie Sprengstoff oder
Pistolen und müssen dann gegen Terroristen oder Luftpiraten
vorgehen.
Ihr Arbeitgeber Trablisa und der Flughafen versichern, im
Notfall werde stets die Guardia Civil zur Stelle sein, die
weiterhin die Aufsicht über die Kontrollen behalte. Es gehe darum,
den Service für die Fluggäste zu verbessern.
Lenken die privaten ,,Vigilantes” aber nicht ein, könnten die
Pläne des staatlichen Flughafenbetreibers AENA scheitern, auf allen
spanischen Airports die Zivilgardisten durch private Sheriffs zu
ersetzen. Das Innenministerium will seine Polizisten nicht mehr für
Routinekontrollen von Urlaubern und Geschäftsreisenden
einsetzen.
Tatsächlich gehören die Wachleute zu den Hungerleidern unter
Spaniens Werktätigen. Ihr Grundlohn liegt nach Angaben der
Gewerkschaft bei 108.000 Pesetas brutto, netto bleiben knapp über
90.000 (1058 Mark).
Der Trablisa-Chef spricht davon, durch die Übernahme komplexerer
Aufgaben wie den Sicherheitschecks den Beruf des Wachmanns
,,würdiger” zu machen. Die Beschäftigten denken da zuerst an
würdige Bezahlung. Wenn sie die nicht bekommen, schließt
Gewerkschafter Cifre auch einen Streik der Sicherheitsleute am
Airport nicht aus.
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