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Im 20. Jahrhundert hatte die halbstaatliche Reederei Trasmediterránea die meiste Zeit ein Quasi-Monopol auf den Strecken zwischen den Balearen und dem Festland. Vor zwei Jahren startete die Gesellschaft Buquebús mit erst einer, dann zwei hochmodernen Schnellfähren einen Konkurrenzversuch. Doch vor wenigen Wochen strichen die Aluminium-Katamarane, die die Überfahrt in gut drei Stunden schafften, die Segel: Service eingestellt. Das gleiche Schicksal widerfuhr der Fähre zwischen Palma und dem Südfranzösischen Sète: zu hohe Kosten, zu wenig Einnahmen. Als zu allem Überfluss die einzige Schnellfähre der Tras nach einem Unfall vor Mallorca auch noch in das Dock musste, guckten die Passagiere ob des plötzlich wesentlich kleineren Angebotes in die Röhre.

Die Tras teilte gegenüber MM mit, dass die havarierte ,,Milenium”, die die Strecke zwischen der balearischen und katalanischen Hauptstadt ebenfalls in gut drei Stunden bewältigt, ab Ende November wieder eingesetzt werde. Bis dahin müssen die Kunden mit den aus den 70er Jahren stammenden Schiffen der ,,Canguru”-Klasse vorlieb nehmen, die etwa acht Stunden unterwegs sind.

Aber nur noch bis 2001, dann sollen zwei neue ,,Super-Fähren” in See stechen. Die modernen Schiffe können 1000 Passagiere, bis zu 330 Kfz und mehr als 1800 Meter Fracht (Lkw oder Container) befördern. Die Preise sollen, jedenfalls nach heutigem Stand, nicht steigen, dafür die Geschwindigkeit: Um zwei Stunden soll die Überfahrt kürzer werden.