In seiner Rede zur ,,Lage der Autonomen Region” wies der
balearische Ministerpräsident Francesc Antich im Balearenparlament
mehrfach darauf hin, wie sehr die Zentralregierung in Madrid die
Politik auf dem Archipel behindere. ,,Allein im vorigen Jahr sind
im für uns günstigsten Fall 100 Milliarden Pesetas (1'17 Mrd. Mark)
an Steuergeldern nach Madrid geflossen und nicht wieder
zurückgekommen,” klagte er. Darüber hinaus gebe es eine Reihe von
Einzelproblemen, wie den Straßenbau oder die Wassernot.
Antich führte aus, dass die Balearen wegen der Trockenheit zwei
Milliarden Pesetas investiert hätten, Madrid nur 300 Millionen:
,,Daraus mag jeder seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen.” Antich
zog eine positive Bilanz der Regierungsarbeit des vergangenen
Jahres, viele Projekte habe der regierende ,,Fortschrittspakt” aus
Linksparteien und Nationalisten auf den Weg gebracht, aber viel
bliebe auch noch zu tun. Er forderte die konservative Opposition
der PP auf, an den Lösungen mitzuarbeiten, denn die Balearen seien
wichtiger als Parteipolitik. Gemeinsam könne man in Madrid, wo die
PP regiert, viel mehr erreichen.
Diesen Vorschlag ignorierte Oppositionssprecher José María
González Ortea. Er warf Antich vor, die gesamte Schuld an seiner
erfolglosen Politik auf die PP zu schieben. Alle Projekte, die auf
dem Weg seien, so der ehemalige Tourismusminister weiter, seien
noch unter der Ägide der PP angeschoben worden. Er monierte auch
die fehlende Dialogbereitschaft der Regierung, die mit wichtigen
Sektoren der Gesellschaft wie Bauern und Hoteliers nicht spreche.
Beobachter bemerkten an González Orteas Rede vor allem, dass es die
einzige war, die auf Spanisch gehalten wurden. Alle anderen
benutzten Mallorquin, das Inselidiom.
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