Knapp vier Jahre nach der Ermordung der deutschen Wirtin der
Bierkneipe ,,Klabautermann” an der Playa de Palma hat die Polizei
die mutmaßlichen Täter in Österreich festgenommen. Nach den beiden
Deutschen, ein homosexuelles Männerpaar, wurde seit zwei Jahren in
ganz Europa per internationalem Haftbefehl gefahndet. Die
mutmaßlichen Täter sollen die Wirtin Ilse Irene Michaelis am 6.
November 1996 in ihrem Apartment in Can Pastilla in ihrer Badewanne
ertränkt haben.
Mit der Festnahme der beiden 53 und 29 Jahre alten Männer am
vergangenen Montag in Graz gilt auch ein zweiter Mordfall als
aufgeklärt, der im Dezember 1998, zwei Jahre nach der Ermordung
Michaelis, für Aufsehen an der Playa gesorgt hatte. Die Verhafteten
werden beschuldigt, den mallorquinischen Hotelier José Bernat Tomas
(39) erschlagen zu haben. Als Tatmotiv wurde Geldgier angegeben.
Die Ermittlungsbehörden haben bereits die Auslieferung des
Männerpaares an Spanien beantragt.
Einen kriminellen Zusammenhang mit der mysteriösen Ermordung des
,,Bierkönig”-Inhabers Manfred Meisel im November 1997 schlossen die
Ermittler dagegen aus. ,,Die beiden in Österreich festgenommenen
Männer kommen dafür absolut nicht in Frage”, sagte der Sprecher der
Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main, Job Tilmann. Allerdings waren im
vergangenen August Beamte des Polizeipräsidiums Frankfurt gemeinsam
mit spanischen Kollegen im Ermittlungsfall ,,Bierkönig” auf
Mallorca tätig gewesen. ,,Da war noch etwas abzuklären, aber
darüber geben wir keinerlei Auskünfte”, sagte Tilmann.
Nach Angaben der Polizei hatte das festgenommene Männerpaar seit
April 1996 auf Mallorca gelebt. Die Deutschen hielten sich mit
sporadischen Handlangerdiensten als Gärtner oder Maurer mehr
schlecht als recht über Wasser. An ihrem Wohnsitz in Can Pastilla
lernten sie das spätere Opfer kennen. Michaelis betrieb in dem
Wohnkomplex am Strand seit 1989 die Bar ,,Klabautermann”. Im Laufe
der Monate empfand die Wirtin Mitleid für die beiden Stammgäste.
Die 54-Jährige ließ das Paar, so wie die übrige Stammkundschaft
auch, die Ausgaben für Speisen und Getränke anschreiben.
Gelegentlich hatte sie kleinere Jobs für die Männer.
Nach Angaben der Polizei töteten die Männer die ihnen
freundschaftlich verbundende Michaelis und beraubten sie. Das Geld
bewahrte die Frau in einem Wandsafe in ihrer Wohnung auf. Michaelis
wurde später in der gefüllten Badewanne bekleidet aufgefunden. Ihre
Hände waren mit einem Büstenhalter gefesselt, der Kopf war
gewaltsam unter Wasser gehalten worden. Bei der Obduktion stellten
Mediziner vier Finger-Druckstellen fest.
Nach dem Verbrechen hielt sich das Duo dem Vernehmen nach einige
Monate in Santa Ponça auf. 1998 bezog es erneut in Can Pastilla im
Hotel Marbel Quartier. Auch hier gewannen sie das Vertrauen der
spanischen Hoteliersfamilie. Als offensichtlich wurde, dass die
Männer ihr Zimmer nicht bezahlen können, ließ der Inhaber sie als
Gegenleistung für Reinigungsarbeiten und Botengänge zunächst weiter
wohnen. Als die Finanzsituation des Paares immer ernster wurde und
ihnen offenbar der Rausschmiss drohte, töteten sie laut Polizei am
9. Dezember den Hotelier. Die Leiche wies schwerste
Kopfverletzungen durch Schläge mit dem eisernen Fuß eines
Blumenständers auf. Um sicher zu sein, dass das Opfer tatsächlich
tot war, hatten die Täter es zusätzlich mit einem Hemd
stranguliert. Aus der Hotelkasse erbeuteten sie 30.000 Pesetas.
Nach dem Auszug der beiden ,,Hotelgäste” fiel der Verdacht rasch
auf die Männer. In einem Müllcontainer entdeckte die Polizei
blutverschmierte Kleidungsstücke, die den Deutschen zugeordnet
wurden. Im Zimmer der Verdächtigen gelang den Ermittelrn ein
weiterer Fund: Sie entdeckten Wertpapiere aus dem Besitz von
Michaelis. Dadurch gerieten die beiden Deutschen auch wegen des
ungelösten ,,Klabautermann”-Mordes ins Zielfeld der Fahnder.
Die Nachricht von der Festnahme der Gesuchten löste bei Rolf
Reinhardt ,,sehr große Erleichterung aus, ,,auch wenn das alles
aufwühlt und schmerzt”. Der langjährige Lebenspartner von Michaelis
war 1989 mit ihr aus Hamburg nach Spanien gekommen und hatte das
Lokal eröffnet. Etwa ein Jahr vor dem Verbrechen trennte sich das
Paar freundschaftlich, hielt weiter Kontakt. Schwer getroffen war
der 60-Jährige, als Michaelis nach ihrer Ermordung auch in seriösen
Medien als leichtlebige Person dargestellt wurde, die nach ein paar
Joints junge Männer mit aufs Zimmer nahm. ,,Das ist alles absoluter
Blödsinn.” Ilse habe nicht einmal Zigaretten geraucht. Nach der
Trennung von Reinhardt sei sie mit einem spanischen Freund fest
liiert gewesen.
Auch Reinhardt war in einigen Boulevard-Zeitungen als
Tatverdächtiger gehandelt worden – Motiv Eifersucht. ,,Freunde, die
uns gut kannten, haben darüber nur lachen können.” Die
Anschuldigung habe ihn dennoch sehr mitgenommen, gestand Reinhardt.
,,Aber was hätte ich machen sollen?”
1 Kommentar
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Alles Gute zu Geburstag auch wenn du nicht mehr an meiner seite bist,,,,durch den Voll Kranken Süchtigen ich habe geschworen,werde den gegen über stehen......Es wurde geschrieben was ich erst heute gelesen habe,weil mir die Wahrheit alle Jahre Verschwiegen worden wurde,es waren alles Heuchler die dich ausgenutz haben,Pepe war das beste was dir Begegnen konnte.... Mama ich liebe dich R.I.P dein Sohn