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Immerhin will man jetzt miteinander reden: In einem großen Treffen am 6. und 7. Oktober sollen Behörden, Nachbarn, Entsorger, Hoteliers und Bauwirtschaft endlich offen über Mallorcas größten Umweltskandal sprechen.

Zeit wird es, denn noch immer glimmen auf der Anhöhe hinter Arenal in mindestens drei Steinbrüchen, die halblegal als Deponien für Bauschutt dienen, Schwelbrände und verseuchen die Gegend mit einem Gemisch aus giftigen Gasen. Schwermetalle, Dioxin, Kohlenmonoxid und andere gesundheitsschädliche Substanzen, hat der Biologe Àngel Maria Pomar nachgewiesen.

Denn keineswegs landen nur Steine und Mörtelreste in den bis zu 40 Meter tiefen Löchern, aus denen vorher Sandstein gebrochen wurde. Plastikkanister, Matratzen, Autoreifen, Farbreste, Kabelstränge, Hausmüll: Deutlich ist der Cocktail zu erkennen, den Container-LKW anliefern und den schwere Maschinen umgehend ins Loch schieben.

Jahrelang sind Nachbarn wie Rafel Rosselló, Sprecher der Bürgerinitiative ,,Retten wir Arenal” gegen diese ,,Schweinerei” zu Felde gezogen, haben Hunderte von Anzeigen geschrieben, Politiker und Medien alarmiert. Auch das Mallorca Magazin (u.a. MM 39/ 1999 ) hatte mehrfach über die brennenden Kippen berichtet. Aber erst als auch deutsche Medien die Urlauber daheim über die tückischen Dioxin-Wolken nahe ihres Lieblingsstrandes aufklärten, bewegten sich das Umweltministerium und die Gemeinde Llucmajor.