Im ,,Wasserkrieg” haben die Streithähne eingelenkt: Spaniens
Umweltminister Jaume Matas, Vorsitzender der oppositionellen PP auf
den Balearen, und der Chef der Balearenregierung, Francesc Antich
(PSOE), haben am Mittwoch bei einem Treffen in Madrid ihre
Positionen angenähert.
Wichtigstes Ergebnis des ,,Friedensgesprächs”: Antich hat das
erste Mal öffentlich akzeptiert, dass die Insel zwei neue
Meerwasserentsalzungsanlagen braucht, um die sehr angespannte
Situation der Wasserversorgung langfristig zu entschärfen. Neue
feste Anlagen sollen in Andratx und an der Bucht von Alcúdia im
Insel-Norden entstehen.
,,Wir waren nie grundsätzlich gegen neue Entsalzungsanlagen”,
betonte Antich. Man sei nur gegen die Art und Weise gewesen, wie
Matas über die Medien das Angebot zum Bau neuer ,,Desaladoras” in
die Welt gesetzt habe, ohne Rücksicht auf die wasserpolitischen
Ziele der Koalition zu nehmen. Die hat sich vor dem Bau neuer
Anlagen das Wassersparen, den Einsatz von geklärtem Abwasser zur
Bewässerung und die Reparatur maroder Leitungen zum Ziel gesetzt.
Aus Matas' Umweltministerium in Madrid hieß es, nur mit Entsalzung
könne das Wasserproblem der Balearen ,,ein für alle Mal gelöst”
werden.
Weil das Geld für die beiden geplanten Wasserfabriken nicht im
,,Plan Hidrológico” für die Inseln enthalten ist, wollen Palma und
Madrid ein Zusatzprotokoll unterzeichnen, das Investitionen von bis
zu 36 Milliarden Pesetas (423 Mio. Mark) auch kurzfristig
ermöglichen soll. Techniker der Umweltministerien in Palma und
Madrid sollen gemeinsam die Details ausarbeiten. Die Kosten für den
Bau der neuen Entsalzungsanlagen werden in Madrid mit 15 Milliarden
Pesetas (176 Mio. Mark) angegeben. Darüber hinaus soll die
,,Desaladora” von Palma um zwei Produktionslinien erweitert werden.
Die von der Balearenregierung im Sommer angeschafften mobilen
Entsalzungsanlagen wird die Zentralregierung aber nicht
bezahlen.
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