Würde heute eine expandierende Internet-Firma beschließen, mit
ihren 20 Mitarbeitern nach Mallorca zu wechseln stünde sie
erstmal für lange Zeit auf der Straße. In Palma Büroräume von 400
Quadratmetern oder mehr zur Miete zu finden, ist unmöglich.
Zumal dann, wenn sie technisch modern ausgestattet und
repräsentativ sein sollen. ,,Es gibt hier keinen Markt für
Mietbüros”, stellen Experten übereinstimmend fest. Die meisten
,,Despachos” werden – wie Wohnungen – lieber verkauft. Aber auch
wenn ein Mietvertrag gemacht wird, bleiben an den Mietern
oft die Kosten für Renovierung oder Ausstattung hängen.
Von den Schwierigkeiten, auf der Insel Räume zu finden, können
auch Diplomaten des Deutschen Konsulats ein Lied singen. Monatelang
besichtigten sie teure Stadtpaläste und ungeeignete Flächen, bis
sie im Edificio Reina Constanza in Porto Pi fündig wurden.
Hier kostet die Miete laut Hausverwaltung 2100 Pesetas pro
Quadratmeter plus 150 Nebenkosten (26 Mark). Im Juli sollen die
Räume in dem Ex-Hotel, das 1994 in ein Bürohaus
umgebaut wurde, an die Sicherheitsvorgaben der Diplomaten
angepasst sein.
Der steigende Bedarf nach Büros legt den Mangel offen. Viele
Firmen, ob ausländische oder spanische, eröffnen Dependancen auf
der Insel. Meist wollen sie mit zwei bis fünf Mitarbeitern den
lokalen Markt beackern. Die vielbeschworene Vision von Palma als
,,Drehscheibe” im westlichen Mittelmeer, von wo aus Geschäfte in
ganz Spanien oder Marokko eingefädelt werden, ist noch Jahre
entfernt.
Und das liegt auch daran, dass geeigneter Büroraum fehlt, obwohl
sich die Zone um die Einkaufsmeile Sant Miquel und die Plaça Major
allmählich in eine Büro-Gegend verwandelt.
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