Der Architektur-Klassiker in Illetes auf Mallorca, auch als „Schokoladen-Hotel“ bekannt, hat anlässlich des Jubiläums seinen Bombón Pool Club, designed bei Alberta Ferretti, feierlich vorgestellt. | Youtube: Mallorca Magazin TV / as

TW
0

Wegen seiner dunkelbraunen Keramik an den Außenfassaden ist das Hotel de Mar Gran Meliá in Illetes im Südwesten von Mallorca im Volksmund gemeinhin bekannt als des „Hotel aus Schokolade“. Die Kinder, die der Unterkunft einst den Spitznamen gaben, befinden sich heute allesamt im Rentenalter. Denn das 1964 vom spanischen Stararchitekten Josep Antoni Coderch entworfene Gebäude hat am Donnerstagabend sein 60-jähriges Bestehen gefeiert, im Beisein von rund 200 geladenen Gästen.

Meliá -Konzernchef Gabriel Escarrer begrüßte die Besucher, unter ihnen zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, persönlich unter Palmen am Poolbereich, der sich zwischen dem Gebäude und den Meeresfelsen befindet. An Escarrers Seite befand sich als Ehrengast die italienische Designerin Alberta Ferretti. Sie hatte in einer Kooperation mit Meliá Hotels International den Außenbereich gestaltet. Unter Ferrettis Ägide entstanden neue Baliliegen aus Holz, die mediterranes Strandambiente mit gediegener handwerklicher Verarbeitung kombinieren mit höchstem Komfort und Materialien der Ruheunterlagen. Die Farben der Doppelliegen sind in Beige und Blau gehalten.

Neben den Liegen sieht der Außenbereich rund um das Schwimmbecken seiner organischen Form ohne Ecken und Kanten Zusatzangebote in Gastronomie und Service für die Badegäste vor. Der dieserart neugestaltete „Pool Club“ trägt den Namen Bombón, was auf Spanisch Praline bedeutet.

Ähnliche Nachrichten

Gabriel Escarrer, der erst am Tag zuvor von der Politik deutliche Maßnahmen gegen die touristische Massifizierung und die illegale Ferienvermietung in ganz Spanien gefordert hatte, betonte die Initiativen des Meliá-Konzerns, insbesondere die Hotellerie im Gemeindegebiet von Calvià, zu der auch Illetes zählt, aufzuwerten. Er erinnerte an die Investitionen, die im vergangenen Jahrzehnt in den Übernachtungsbetrieben von Melía in Magaluf gemacht worden waren. Hinzu kam die Initiative des Hotels Zel Mallorca ebenfalls in Magaluf, das der Konzern gemeinsam mit Mallorcas Tennishelden Rafa Nadal eröffnet hatte.

Escarrer dankte der Familie Buades, die das Hotel der Mar vor sechs Jahrzehnten errichtet hatte. „Der Architekt war seinerzeit ein Visionär, er baute ein Hotel, wie es damals ganz unüblich war“, sagte der Konzernchef. Alle 144 Zimmer seien auf das Meer ausgerichtet. Jede Unterkunft verfügt bereits damals über ein eigens Bad mit Badewanne und Dusche sowie „einen enormen Kleiderschrank, denn damals dauerten die Aufenthalte der Gäste viel länger.“ Hinzu kam, dass das Hotel von Anbeginn an eng mit den Bereichen Kultur und Design verbunden war. Im ersten Jahrzehnt seien in der Bar und im Restaurant im Erdgeschoss der Universalkünstler Joan Miró, der Literatur-Nobelpreisträger Camilo José Cela und der mallorquinische Architekt Josep Lluís Sert häufig als Gäste anzutreffen gewesen. Auch mit der Eröffnung der ersten Loewe-Boutique auf Mallorca habe sich das Hotel als ästhetischer Vorreiter erwiesen.

Ehrengast bei Gabriel Escarrer: Die italienische Designerin Alberta Ferretti. Foto: Teresa Ayuga

Disignerin Ferretti verriet, dass sie sich alleine fünfmal im Gran Meliá de Mar aufgehalten haben, um sich für ihre neue Strandliegenkollektion sowie der Gestaltung des „Bombón Pool Clubs“ vom Ambiente des Hauses und seines Gartens am Meer inspirieren zu lassen. Sie sei mit ihrer Yacht auch häufig zwischen Mallorca und Ibiza unterwegs, sagte sie. Die Italienerin berief sich auf die gemeinsamen Wurzeln ihrer Heimat und Spanien. „Was uns verbindet, ist die gemeinsame Liebe zum Mittelmeer“, so Alberta Ferretti.

Der Abend ging mit reichlich Musik, Tanz und exklusivem Fingerfood in die Nacht über. Aus Anlass des Pralinen-Namens des neuen Pool Clubs hatte Melía in Port d’Andratx eigens ein Eis kreieren lassen. In dem Hafenort hat die Sorte „Bombón Mallorquina“ Tradition, sagte Escarrer, der verriet, dass er dort gerne die Sommer verbringt. Hinter seinem Rücken ragte das Schokoladen-Hotel mit den sechs Etagen seiner gestaffelten Balkonfront in die Höhe, sodass jeder der 144 Außenbereiche der Zimmer für die jeweils anderen nicht einsehbar ist. Das dunkle Gebäude war mit rotem Licht angestrahlt und erinnerte an einen gigantischen Brownie, der mit Himbeersauce überzogen worden war …