Wer beispielsweise in der Nähe des Rathauses von Palma wohnen möchte, muss tief in die Tasche greifen. | Patricia Lozano

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"Mallorca ist ein teures Pflaster", sagt Alfonso Rodríguez, Sprecher der balearischen Verbraucherzentrale Consubal. Ein Grund sei die Insellage, viele Produkte des täglichen Bedarfs kommen via Fähre auf das Eiland. So sind Waren oft ein paar Cent teurer als auf dem Festland. Jedoch liegt das Lohnniveau sowohl unter dem Deutschlands als auch unter dem des spanischen Festlands. Der Durchschnittsjahreslohn eines Arbeiters in der Industrie, im Bau- oder Dienstleistungsgewerbe beträgt 21.351 Euro brutto. Frauen verdienen im Schnitt 19.377,39 Euro und Männer 23.188,80 Euro. 28,3 Prozent des Gehalts werden auf Mallorca an die Sozialversicherung abgeführt.

Zudem sank das Lohnniveau in den letzten Jahren. 2016 war ein Rückgang um 0,2 Prozent zu verzeichnen. "Arbeitgeber nutzen die Krise als Ausrede, um schlecht zu bezahlen", schimpft ein Resident, der nicht genannt werden will. Gewerkschafter sehen die starke Saisonabhängigkeit der Inselwirtschaft sowie die Tendenz zu schlecht bezahlten und zeitlich befristeten Arbeitsverträgen als Grund für das niedrige Lohnniveau.

Wie sieht es auf der Ausgabenseite aus? Jeder Haushalt hat laut balearischem Statistikamt Ibestat 29.400,90 Euro Ausgaben jährlich zu stemmen, pro Person sind das 11.686,40 Euro. Laut der Statistik gibt jede Person auf den Balearen im Jahr 1638,30 Euro für Lebensmittel und nichtalkoholische Getränke aus. Hinzu kommen 233,40 Euro für Tabak und Alkoholika.

Spanier und auch Mallorquiner essen und trinken gern außer Haus, sie geben dafür mehr aus als der Durchschnittseuropäer. In den Jahren der Krise war dieser Trend rückläufig, aber mittlerweile gehen die Einheimischen wieder öfter aus. Auch leistet man sich wieder hochpreisige Weihnachts- und Silvestermenüs, wie man gerade feststellen konnte. 1107,20 Euro lässt sich jeder Inselbewohner seine Ausflüge in Hotels, Restaurants und Bars jährlich kosten.

9791,70 Euro bringt der durchschnittliche Balearen-Haushalt jährlich für Wohnung, Wasser, Strom und Gas auf. Hinzu kommen 938,90 Euro für Handy, Festnetz- und Internetanschluss pro Jahr.

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Mieten ist teuer geworden auf Mallorca. José María Mir, Vorsitzender des balearischen Maklerverbandes API, sagt, in den vergangenen zwei Jahren seien die Preise explodiert. Im Schnitt kosten Mietwohnungen mittlerweile 800 bis 1000 Euro. Niedrig- und Normalverdiener weichen auf die Dörfer aus. Auch der Hauskauf ist kein Schnäppchen. Im vergangenen Jahr betrug der Durchschnittspreis aller auf den Inseln verkauften Immobilien 226.297 Euro, die von Ausländern erworbenen Häuser und Wohnungen kosteten im Schnitt 304.000 Euro.

Als Orientierung für die allgemeine Teuerungsrate dient der sogenannte Verbraucherpreisindex. Er gibt die Preisentwicklung ausgewählter Produkte an. In Deutschland dient 2010 als Vergleichsjahr (=100). Im Dezember 2016 lag der Wert bei 108,8. Laut statistischem Bundesamt seien die Verbraucherpreise um 1,7 Prozent gestiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt. Laut spanischem Statistikamt war ein Anstieg von 1,6 Prozent zwischen Dezember 2015 und Dezember 2016 zu verzeichnen.

Der Bericht ist Teil des Themas der Woche im neuen MM. Die vollständige Berichterstattung lesen Sie in der jüngsten Ausgabe (4/2017), erhältlich am Kiosk auf Mallorca, sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder auf E-Paper.

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