Dabei hatte das Team von Jagoba Arrasate im Vorfeld durchaus Ambitionen: Ein Sieg hätte Mallorca näher an die Champions-League-Plätze gebracht. Doch stattdessen war es Barcelona, das sich die Geschenke der Mallorquiner nicht entgehen ließ und nach der Pause konsequent zuschlug.
In den ersten 45 Minuten zeigte sich Mallorca kämpferisch, wenn auch fehleranfällig. Ferran Torres nutzte eine Unsicherheit in der Defensive zum 0:1, doch Vedat Muriqi glich kurz vor der Pause nach einer sehenswerten Kombination aus. Sergi Darder, der bis dahin als kreativer Kopf überzeugte, dirigierte das Spielgeschehen geschickt und hielt seine Mannschaft im Spiel.
Nach der Pause aber wandelte sich das Bild dramatisch. Kaum hatte der Schiedsrichter wieder angepfiffen, unterlief Mojica fast ein folgenschwerer Fehler, der Raphinha jedoch wenig später mit dem 1:2 nachholte. Arrasates Entscheidung, Darder kurz darauf vom Feld zu nehmen, sorgte für Rätselraten. Ohne ihren wichtigsten Spieler brach Mallorca völlig auseinander.
Barcelona nutzte das Chaos in Mallorcas Hintermannschaft eiskalt aus. Superstar Lamine Yamal, mit gerade einmal 16 Jahren, war der überragende Mann auf dem Platz. Seine Pässe öffneten immer wieder Räume, die zu weiteren Treffern führten. Raphinha, de Jong und Pau Víctor besiegelten das 1:5 – ein Endstand, der die Fans in Schockstarre versetzte.
Besonders bitter für Mallorca war die Art und Weise, wie die Tore fielen. Kommunikationsprobleme zwischen Torhüter und Verteidigung, zögerliches Zweikampfverhalten und individuelle Aussetzer prägten das Spiel. Mojica, der sowohl beim ersten als auch beim zweiten Gegentor negativ auffiel, wird sich besonders hinterfragen müssen. Arrasates Entscheidung, Darder auszutauschen, entpuppte sich als taktischer Fehlgriff. „Das hat uns das Genick gebrochen“, kommentierte ein sichtlich enttäuschter Fan nach dem Spiel.
Nach einem vielversprechenden Saisonstart scheint Mallorca wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt zu sein. Die Niederlage gegen Barcelona zeigt, dass das Team noch nicht bereit ist, dauerhaft auf höchstem Niveau mitzuspielen. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass dieser Rückschlag als Weckruf dient. Bereits am Freitag in Vigo steht die nächste Bewährungsprobe an – ein Spiel, das für den weiteren Saisonverlauf richtungsweisend sein könnte.
Mallorca hat sich in dieser Saison schon mehrfach als unangenehmer Gegner erwiesen. Trotz der bitteren Pleite bleibt festzuhalten, dass das Team über Potenzial verfügt. Es gilt nun, die richtigen Schlüsse aus dem Spiel gegen Barcelona zu ziehen. Die defensive Stabilität muss zurückkehren, und offensiv braucht es mehr Präzision und Mut. Nur so kann Real Mallorca seine Ziele in dieser Saison weiter verfolgen – ohne sich von einem Abend wie diesem entmutigen zu lassen.
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