Mallorca Magazin: Wie hat sich die Rallye in den vergangenen Jahren entwickelt?
Toni Dezcallar: Wir haben in diesem Jahr 104 eingeschriebene Fahrzeuge mit ihren Teams, so viel wie nie zuvor. Das ist so eine Art Obergrenze, wir sind "full".
MM: Bei deutschen Fahrern ist die Rallye traditionell sehr beliebt, wie hoch ist der Anteil der ,alemanes'?
Dezcallar: 40 Prozent der Piloten sind Deutsche. Was aber noch interessanter ist: Zehn Prozent der deutschen Fahrer sind auf Mallorca lebende Residenten und 30 Prozent der Fahrzeuge 'schlafen' auf der Insel, sind also ständig hier. Man kann sagen, wir sind ebenso international wie lokal.
MM: Sind Sie selbst auch Rallye-Fanatiker?
Dezcallar: Anfang 2004 bin ich meine erste gefahren, mit meinem Auto, 2014 meine bislang letzte. Das hat mir schon immer wahnsinnig gefallen. 2016 will ich wieder einsteigen. Da ich die Rally Clásico selbst organisiere, kann ich sie nie mitfahren. Das ist eigentlich ihr einziger Fehler.
MM: Wie kam es überhaupt, dass Sie die Rally Clásico übernommen hatten?
Dezcallar: Als ich bei dem Vorläufer der Rallye 2004 sah, dass die Veranstalter aufhörten, war mir klar, dass sie jemand fortsetzen muss. Wir sind dann 2005 mit 44 Autos gestartet. Nach und nach haben wir dann die Teilnehmerzahl gesteigert.
MM: Kann die Rallye heute noch weiter wachsen?
Dezcallar: Wir waren immer stolz darauf, einen persönlichen Kontakt zu den Teilnehmern zu haben. Mit meiner Mannschaft von insgesamt 80 Leuten kriegen wir das jetzt gut hin, aber mehr geht nicht.
MM: Finanziert sich die Veranstaltung selbst?
Dezcallar: Wir haben mittlerweile bedeutsame Sponsoren, unter anderem den Schweizer Nobeluhrenhersteller Oris, den Hafen von Puerto Portals oder Brose (deutscher Hersteller für Fahrzeugteile, d.Red.). Dank ihnen können wir weiter investieren in die Organisation und die Strecke.
MM: Wie ist es um das Ansehen der Mallorca-Rallye bestellt?
Dezcallar: International haben wir eine größere Reputation als national. Jeder, der sie einmal gefahren ist, empfiehlt sie weiter.
MM: Was ist denn Ihr Erfolgsgeheinis?
Dezcallar: Wir sind vor allem sympathisch, geben uns Mühe, eine persönliche Atmosphäre zu schaffen. Es geht um den Spaß, nicht nur um das Gewinnen. Ich habe gesehen, dass ein deutsches Team seine Ersatzkupplung an einen Konkurrenten gegeben hat, damit er weiterfahren konnte. Darum geht's. Wir mögen einfach alle dasselbe: alte Autos und hübsche Frauen.
MM: Gibt es in diesem Jahr Neuerungen?
Dezcallar: Wie jedes Jahr haben wir zwölf Strecken, die variieren aus einer Auswahl von inselweit 22 Strecken. Neu ist ein Abschnitt von Maria de la Salut nach Sineu, der Klassiker bleibt aber die Fahrt durch die Sa-Calobra-Schlucht. Dafür hat unser Uhrensponsor sogar eine limitierte Sonderedition mit diesem Namen rausgegeben.
MM: Haben Sie noch einen Wunsch für die Rallye in der Zukunft?
Dezcallar: Es wäre natürlich toll, wenn Walter Röhrl (deutsche Rennfahrerlegende) mal mitfahren würde. Das wäre ein Traum von mir.
(Die Fragen stellte MM-Redakteur Thomas Zapp)
Eine Fotogalerie zum Event finden Sie links!
TERMINE UND INFO
Freitag, 13. März:
8.30 Uhr Abfahrt in Puerto Portals, Strecke Andratx- Estellenç-Sa Calobra-Sóller
Samstag, 14. März:
8.30 Uhr Abfahrt in Puerto Portals, Strecke Pollença-Lluc-Maria de la Salut-Sineu-Orient
Das Fahrerlager befindet sich ab Donnerstag in Puerto Portals
(aus MM 11/2015)
1 Kommentar
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liest sich sehr gut für Zoll und Steuerfahndung. Dezcallar: 40 Prozent der Piloten sind Deutsche. Was aber noch interessanter ist: Zehn Prozent der deutschen Fahrer sind auf Mallorca lebende Residenten und 30 Prozent der Fahrzeuge 'schlafen' auf der Insel, sind also ständig hier..... Schade, dieser Kommentar kann der Tod unserer wunderschönen Veranstaltung werden.