Die Sanierungsarbeiten an der alten Jugendherberge schreiten voran. | Foto: Schittelkopp

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Zu einem Rundgang in der ehemaligen Jugendherberge an der Playa de Palma sind am Freitag Ministerpräsidentin Francina Armengol, Sozialministerin Fina Santiago sowie Toni Barceló, Präsident des Roten Kreuzes zusammengekommen. Sie machten sich ein Bild wie die Sanierungsarbeiten an dem Gebäude vorangehen, das deit 2012 leer steht, und künftig als Wohnheim für syrische Flüchtlinge dienen soll. "Uns erreichen jeden Tag unerfreuliche Nachrichten aus Syrien", sagte Armengol, sie zeigte sich zufrieden mit den Instandhaltungsmaßnahme der Herberge.

Doch wann die ersten Bewohner einziehen, ist weiterhin unklar. "Wir wissen nicht, wann die ersten Flüchtlige kommen und wieviele es sein werden", betonte Sozialministerin Santiago. Grund ist, dass sich die spanische Zentralregierung noch nicht abschließend geäußert hat, wie viele Asylsuchende das Land aufnimmt und wie sie auf die Regionen verteilt werden. Laut Vorschlag der Europäischen Kommission soll Spanien in diesem Jahr 17.680 Menschen aus Syrien Asyl bieten, 300 von ihnen auf den Balearen.

Von Oktober an sollten bereits die ersten 100 Syrer auf Mallorca untergebracht sein, so die damalige Aussage des Sozialministeriums, als die ehemalige Jugendherberge zum Wohnheim erkoren wurde. In die Sanierung wurden 60.000 Euro investiert.

Balearen-Regierung, Inselrat sowie Rathäuser haben einen Drei-Phasen-Plan für die Aufnahme der Asylbewerber erstellt. Die ersten sechs bis neun Monate sollen sie in der Sammelunterkunft leben und vom Roten Kreuz betreut werden. Danach werden die Menschen weiter verteilt auf die Gemeinden der Insel, um die Integration zu erleichtern. In dieser Phase erhalten sie Unterstützung wie beispielsweise psychologische Betreuung. Nach zwei Jahren sollen die Asylbewerber ohne Hilfe leben.

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Nicht nur die ehemalige Jugendherberge kann während der Anfangsphase als Unterbringung dienen. Der Inselrat schlug drei Berghütten in der Tramuntana als Flüchtlingsheime vor, doch diese Pläne seien vor Tisch. Reiche die Herberge nicht aus, werden Unterbringungsmöglichkeiten in Palma gesucht.

Des Weiteren haben sowohl Kirchenvertreter als auch Freiwillige ihre Hilfe für die Syrer angeboten: Mallorcas Bischof Javier Salinas wies die Kirchengemeinden der Insel an, Flüchtlinge aufzunehmen. Ein Bauunternehmer aus Inca bot der Gemeinde an, leerstehende Gebäude seiner Firma als Unterkünfte zu nutzen.

Zudem wurde die private Initiative "Mallorca Terra d'Acollida" (frei übersetzt: "Gastfreundliches Mallorca", www.facebook.com/mallorcaterradacollida gegründet, die ehrenamtliche Hilfe und Privatunterkünfte koordinieren will.

Auf dem Festland sind nun die ersten 19 Asylbewerber angekommen, sie wurden in verschiedenen spanischen Gemeinden untergebracht. Die Menschen aus Eritrea, die zuvor in Erstaufnahmelagern in Italien lebten, sollen so schnell wie möglich integriert werden, teilte die Zentralregierung mit, dazu zählt auch ein Ausbildungsprogramm. Das Innenministerium gab allerdings nicht bekannt, wo die Flüchtlinge genau unterkommen, ihre Persönlichkeitsrechte sollen auf diese Weise geschützt werden.