Bein im Meer aufgetaucht: Leichenteil am Strand von Can Pastilla gefunden

Der mysteriöse Fund könnte im Zusammenhang mit kürzlich entdecktem Frauenkörper stehen – Die Polizei ermittelt

Touristen fanden das menschliche Bein an diesem Samstag am Strand von Can Pastilla (Archivbild). | Jaume Morey

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Eine Schrecksekunde für ein paar Urlauber auf Mallorca: Am Samstagmorgen haben Touristen am Ufer des Strandes von Can Pastilla bei Palma eine menschliche Extremität entdeckt. Es wird vermutet, dass das Bein zu dem am Freitagnachmittag etwa eine Seemeile von der Hafeneinfahrt entfernten und stark verwesten Körper einer Frau gehört. Die Mordkommission der Nationalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Wie die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora berichtet, ereignete sich der Fund gegen 8:10 Uhr. Beamte der Lokalpolizei begaben sich umgehend an den Strand, mussten jedoch feststellen, dass die Überreste bereits wieder vom Meer fortgespült worden waren. Etwa eine Stunde später tauchten sie indes erneut auf. Die Nationalpolizei sowie ein diensthabender Gerichtsmediziner eilten daraufhin an die Stelle und sicherten die Knochenreste.

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Die am Freitagnachmittag gegen 15:45 Uhr in Can Pastilla entdeckte Leiche wurde von der Tauchereinheit der Guardia Civil zum Westkai in Palma überführt. Erste Ermittlungen legen nahe, dass es sich möglicherweise um eine Person handelt, die bei einem Unglück mit einem illegalen Migrantenboot ums Leben kam. Es ist der dritte Fall einer im Meer gefundenen Leiche, der in den vergangenen Tagen an Mallorcas Küste registriert wurde.

Mallorca wird verstärkt von illegalen Bootsflüchtlingen angelaufen. Eine solche Häufung von Ertrunkenen hatte es jedoch in der Vergangenheit nicht gegeben. Bislang wurde die Insel auch eher in den Sommermonaten angefahren. Allein am 18. Februar wurden mehr als hundert Menschen an Bord von fünf Booten in Gewässern der vorgelagerten Inselgruppe Cabrera von der Guardia Civil aufgebracht.

Damit setzt sich ein besorgniserregender Trend fort, der zu jenem Zeitpunkt bereits seit vier Tagen anhielt. Bis dahin waren in diesem Jahr bereits 627 Migranten auf den Balearen gelandet. Behörden und Hilfsorganisationen schlagen Alarm. Doch mitunter gelingt es der Polizei, den Organisatoren solcher Meerespassagen das Handwerk legen. Bei Gerichtsprozessen wurde sogenannte Menschenschlepper und Bootsbesitzer zu Haftstrafen verurteilt.