An historischer Stadtmauer: Palma fährt schwere Geschütze gegen Hausbesetzer auf

Obwohl für die historischen Gemäuer offiziell die Zentralregierung in Madrid zuständig ist, rückten am Donnerstag im Auftrag der Stadt die Bauarbeiter an.

Die Stadt Palma ließ den Zugang zu den historischen Gemäuern am Donnerstag kurzerhand zumauern. | P. Pellicer

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Nach der friedlichen Räumung besetzter Räume hat die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca die Sicherheitsmaßnahmen am Baluard del Príncep verstärkt. Dieser geschützte Abschnitt der Stadtmauer, der als Kulturgut von besonderem Interesse (BIC) eingestuft ist, wurde am Donnerstag zugemauert und abgesichert, berichtet die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

Laut Rathausangaben ist das gegenwärtig stillgelegte Projekt zu etwa 95 Prozent fertiggestellt. Das Gesamtprojekt, entworfen von den Architekten José Antonio Martínez Lapeña und Elías Torres, war bereits 2009 in Angriff genommen worden und ist in sechs Phasen unterteilt. Mit den Bauarbeiten soll sichergestellt werden, dass die Renaissance-Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert erhalten bleibt. Die Kosten bezifferte die Stadt seinerzeit auf rund 4,7 Millionen Euro.

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Die Renovierungsarbeiten hätten bereits 2022 abgeschlossen sein sollen, wurden jedoch in der finalen Phase aufgrund der Pleite des ausführenden Bauunternehmens eingestellt. Nun liegt es am spanischen Ministerium für Transport, Mobilität und Städteplanung, das Projekt neu ausschreiben. Die Stadtverwaltung forderte Madrid wiederholt zur Eile auf, gleichzeitig mahnte sie Sicherheitsmaßnahmen für die historischen Gemäuer an.

Was soll konkret gemacht werden? Der Abschnitt D der Struktur umfasst 11.729 Quadratmeter und beinhaltet die Restaurierung des Grabens an der Porta del Camp-Brücke sowie die Schaffung eines Zugangs, der Es Baluard mit der Stadt verbindet. Abschnitt F umfasst den Bau eines Empfangsgebäudes und eines Besucherzentrums für die Altstadt.

Der Stadtrat von Palma beschloss jüngst in einer Dringlichkeitssitzung, das städtische Gebäude offiziell von Madrid zurückzufordern, nachdem Anfang des Jahres etwa zehn Personen das Areal besetzt hielten. Als Hauptgründe wurden der Schutz vor Verfall und die Verhinderung zukünftiger unbefugter Nutzungen angeführt.