Sie täuschten Opfer auf Mallorca am Telefon: Bankbetrüger erbeuten eine Million Euro

Die Guardia Civil von der Insel nahm bei einer konzertierten Operation sieben junge Personen in Barcelona fest. Gegen ein weiteres Dutzend wird ermittelt

Diese Gegenstände stellte die Guardia Civil von Mallorca bei ihrer Operation in Barcelona fest. | Pilar Pellicer

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Die Guardia Civil von Mallorca hat Mitglieder einer Bande festgenommen, die durch Bankbetrug in ganz Spanien eine Million Euro erlangt hatte. Die Organisation imitierte die digitalen Systeme von Banken und verhielten sich bei Anrufen an Kunden so, als ob sie Mitarbeiter von deren Bank gewesen wären. Bei der Festnahme der sechs Männer und einer Frau wurde der hohe Lebensstandard der Gruppe deutlich, die das gewonnene Geld für Luxus ausgegeben hatte.

Die Organisation nutzte Spoofing-Techniken, das heißt sie täuschten die Telefonnummer und den SMS-Kontakt der Bank vor, um Links zu versenden, die zu einer exakten Kopie der Online-Bank weiterleiteten. Die Opfer glaubten zu jeder Zeit, sie hätten es mit ihrer Bank zu tun. Die Cyberkriminellen verschafften sich die Zugangsdaten der Opfer und gaben sich bei Anrufen als Bankmitarbeiter aus, um die doppelten Authentifizierungscodes anzufordern, die für die Durchführung der betrügerischen Transaktionen erforderlich waren. Es gibt 30 Opfer auf Mallorca und fast hundert in ganz Spanien.

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Die Guardia Civil auf der Insel hat die Bande, die von Barcelona aus operierte, ausgehoben und Schmuck, Geld und Gegenstände im Wert von 150.000 Euro sichergestellt. Sie werden des Betrugs, der Geldwäsche und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung beschuldigt. Gegen ein Dutzend weitere Personen wird ermittelt. Bei den Hausdurchsuchungen wurde die mallorquinische Guardia Civil unter anderem von Einheiten der Guardia Civil von Barcelona, der technischen Einheit der Kriminalpolizei und einigen Mitgliedern der Nationalpolizei unterstützt.

Gruppe operierte seit eineinhalb Jahren

Diego Mansergas, Mitarbeiter der technischen Ermittlungsgruppe der Guardia Civil der Balearen, die die Operation durchgeführt hat, erklärte, dass die Ermittlungen vor einem Jahr aufgrund einer Anzeige in einer Bankfiliale in Pollença aufgenommen wurden. "Wir haben Beweise dafür, dass sie seit eineinhalb Jahren aktiv sind", sagte der Beamte am Donnerstag. "Die Kriminellen sind zwischen 18 und 22 Jahre alt und haben ihr Geld für Luxus ausgegeben."

Die Beamten beschlagnahmten in Barcelona eine große Menge an elektronischem Material, das für die Betrügereien verwendet wurde, sowie Bargeld, zwei Goldbarren, Speichergeräte für Kryptowährungen, Goldschmuck, Luxusuhren, eine Schein-Waffe, ein hochwertiges Fahrzeug und Kleidung der Spitzenklasse. Die Guardia Civil analysiert weiterhin das beschlagnahmte Material, um neue Opfer und mögliche Kollaborateure der Cyberkriminellen zu identifizieren.