Matthias Kühn bei einem Event in Palma. (Archiv) | Patricia Lozano

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Die Balearen-Regierung hat das auf Mallorca laufende Strafverfahren gegen den deutschen Immobilienunternehmer Matthias Kühn eingestellt, nachdem dieser 1,8 Millionen Euro an ausstehenden Steuerschulden beglichen hat. Das Finanzamt der Inseln (ATIB) teilte dem zuständigen Gericht mit, dass 81 Prozent der offenen Forderungen eingetrieben wurden und der Landesregierung somit kein wirtschaftlicher Schaden mehr bestehe.

Hintergründe des Verfahrens

Matthias Kühn war ins Visier der Justiz geraten, nachdem ihm Veruntreuung und Prozessbetrug vorgeworfen wurden. Die Balearen-Regierung hatte sich dem Verfahren angeschlossen, nachdem sie verpflichtet wurde, Kühns Unternehmen Birdie Son Vida S.L. eine Entschädigung in Höhe von 96 Millionen Euro zu zahlen. Diese Summe resultierte aus der Deklassierung des Bauprojekts für eine vom Deutschen geplante Wohnsiedlung in Port de Sóller, das ursprünglich als Bauland vorgesehen war, jedoch später als unbebaubar eingestuft wurde.

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Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass zwanzig Unternehmen aus Kühns Firmengeflecht insgesamt rund 2,2 Millionen Euro an Steuern und Bußgeldern schuldeten. Davon konnten 1,8 Millionen Euro direkt von Kühn eingefordert werden, während der Rest auf Zeiträume entfiel, in denen er nicht als Geschäftsführer tätig war.

Einigung und Rückzug der Regierung

Mit der Zahlung von 1,8 Millionen Euro hat Kühn nun den Großteil seiner Schulden bei der ATIB beglichen. Die Behörde erklärte daraufhin ihren Rückzug aus dem Strafverfahren, da der entstandene wirtschaftliche Schaden als ausgeglichen betrachtet wird. Die verbleibenden Schulden sollen auf anderem Wege eingetrieben werden, die als effektiver eingeschätzt werden.

Weitere Forderungen des Finanzamts

Trotz der Einigung mit der ATIB fordert das spanische Finanzamt weiterhin 22 Millionen Euro von Kühn. Quellen aus dem Umfeld des Unternehmers signalisierten die Bereitschaft, 14 Millionen Euro zu zahlen, betonten jedoch, dass der Restbetrag aus Zeiten stamme, in denen Insolvenzverwalter die Verantwortung trugen.