Gesundheitsschädliche Werte überschritten
Im Zentrum von Sóller, insbesondere auf der zentralen Plaza de la Constitución, wurden die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerte für gesundheitsschädliche Partikel an 14 von 31 Tagen überschritten. Auch in anderen nahegelegenen, zentralen Straßen wie der Calle Isabel II waren die Werte an zwölf Tagen besorgniserregend hoch. Lediglich im ruhigeren Ortsteil Biniaraix blieb die Luft durchgehend sauber.
Die in Sóller verzeichneten PM2.5-Partikel gehören zu den kleinsten Schwebeteilchen in der Luft und gelten als besonders gefährlich, da sie tief in die Lunge eindringen und langfristige gesundheitliche Schäden verursachen können. Laut WHO sollten diese Partikel im 24-Stunden-Durchschnitt einen Wert von 15 Nanogramm pro Kubikmeter nicht häufiger als drei bis vier Tage im Jahr überschreiten. In Sóller jedoch waren die Sensoren bereits im Dezember mit ihren zulässigen Jahreshöchstwerten am Limit – mit Ausnahme eines einzigen Sensors.
Der schlimmste Tag im Dezember
Ein Blick auf den 27. Dezember zeigt, wie dramatisch die Situation sein kann: An diesem Tag registrierten fast alle Sensoren im Zentrum alarmierend hohe PM2.5-Werte. Nur der Sensor in Biniaraix zeigte saubere Luft. Ursache war vermutlich eine Kombination aus niedrigen Temperaturen, Windstille und fehlendem Regen, die die Schadstoffe in der Luft einschlossen.
Nicht nur landwirtschaftliche Feuer im Fokus
Während landwirtschaftliche Feuer oft als Hauptverursacher der Winterverschmutzung genannt werden, weist Sóller per l’Aire darauf hin, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Heizkessel und der zunehmende Verkehr in und um das Zentrum tragen erheblich zur Emission von Schadstoffen bei.
Die Gemeindeverwaltung will nun strengere Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern. Neben der Regulierung von Feuerstellen plant das Rathaus auch eine stärkere Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für umweltfreundlichere Alternativen.
1 Kommentar
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Das ist aber hausgemacht , denn das kann man den Touristen, vor allem den Deutschen, nicht wieder in die Schuhe schieben. Es erlaubt auch einen Einblick darin, inwiewit die Einheimischen an vielem nicht nur mitschuldig sind. Denn ihnen gehören z.B. die statistisch erfassten 1.1 Millionen Fahrzeuge. Sh. Artikel im MM. Dagegen sind die Mietwagen ein lächerlicher Klacks, die man immer anschuldigt. Aber die zig Tausenden Gewerbediesel, die man gerne vergisst, die die Inseln versorgen, dürften einen erheblichen Anteil an der Luftverschmutzung und Feinstaub haben. - Man muß nur etwas warten, dann kommt die Wahrheit von ganz allein zu Tage.