Anders als sterile Notunterkünfte setzen die geplanten Klimaschutzräume auf eine natürliche Gestaltung. Schatten spendende Bäume, die nicht nur kühlen, sondern auch CO₂ binden, sollen das Herzstück vieler Anlagen bilden. „Wir wollen Orte schaffen, die nicht nur Schutz bieten, sondern auch Wohlbefinden fördern“, erklärt Diego Viu, Leiter der Generaldirektion für Kreislaufwirtschaft, Energiewende und Klimaschutz. Gemeinden und öffentliche Einrichtungen können sich um Fördermittel bewerben, um diese Schutzzonen zu errichten.
Ein Blick nach Valencia zeigt, wie solche Schutzräume funktionieren können. Dort bietet eine von der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz betriebene Einrichtung Klimaanlage, Duschen und Verpflegung. Besonders gefährdete Menschen, wie Obdachlose, finden hier Schutz. Australien, ein Vorreiter im Umgang mit Extremhitze, geht noch weiter: Städte wie Sydney pflanzen massenhaft Bäume, um Hitzestaus zu reduzieren, und setzen auf durchdachte städtische Planung, um kühle Rückzugsorte zu schaffen.
Das Szenario für Mallorca könnte in 20 Jahren alarmierend aussehen. Laut Klimastudien wird der Mittelmeerraum immer häufiger von Hitzewellen heimgesucht, und die Durchschnittstemperaturen könnten um bis zu 5,5 °C steigen. Sollte es dazu kommen, wären zusätzliche Maßnahmen unverzichtbar. Denkbar wären etwa zeitlich begrenzte Aufenthaltsverbote im Freien zwischen 12 und 16 Uhr oder strikte Vorgaben, sportliche Aktivitäten während extremer Hitze einzustellen. „Es wird nicht nur um Anpassung, sondern auch um einen Kulturwandel gehen“, sagen Experten.
Parallel zu den Klimaschutzräumen investiert die Regierung in erneuerbare Energien und die Verringerung von Emissionen. 1,5 Millionen Euro sind für die Förderung von Mikro-Windkraftanlagen reserviert. Anlagen bis zu einer Leistung von 20 Kilowatt sollen Vorrang haben, insbesondere, wenn historische Windmühlen reaktiviert werden. „Das verbindet Tradition mit Nachhaltigkeit“, so Viu.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Reduktion der Fahrzeugflotte auf den Inseln. Mit zwei Millionen Euro sollen 1000 besonders umweltschädliche Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen werden. Pro verschrottetem Fahrzeug gibt es 2000 Euro Abwrackprämie, eine Summe, die direkt bei Vorlage des Verschrottungsnachweises ausgezahlt wird. Der Hintergrund: Mit einem Durchschnittsalter von 13,9 Jahren sind die Autos auf den Balearen älter und oft klimaschädlicher als in anderen Regionen Spaniens.
Klimaforschungen zeigen: Mallorca steht vor einer Zukunft, in der Hitzewellen immer extremer werden könnten. Die geplanten Klimaschutzräume und weitere Maßnahmen sind ein Anfang, doch es braucht noch mehr, um die Insel an die neuen Realitäten des Klimawandels anzupassen. Dabei wird auch die Tourismusbranche gefordert sein, um sicherzustellen, dass Mallorca nicht nur ein attraktives, sondern auch ein lebenswertes Ziel bleibt – für Einheimische und Besucher gleichermaßen.
3 Kommentare
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Was soll das denn gerade hier wo es schon seit Jahren immer wieder Hitzeperioden gegeben hat?? Der Witz aber ist, da fliegen Urlauber nach Hurghada im Hochsommer, mit der ganez Familie, besuchen bei 50 Grad das Tal der Könige, aber wenn sie dann zuhause mal 38 Grad ertragen müssen, machen sie mords Theater.
Ursula SattlerAua, da legt die Dramaqueen einen Tango aufs Parkett und quietscht laut. Der Wissenschaftsbetrieb, wie er sich in den letzten Jahrzehnten entwickelte, erfüllt seine gesellschaftliche Funktion immer weniger, weil er anderen Zielen dient, als mit unnachgiebiger Skepsis immer neu nach der Wahrheit zu suchen. Wertepräferenzen haben bei Tatsachenfeststellungen nichts verloren und Tatsachenfeststeller haben nicht über die Werte zu befinden, mit deren Hilfe politische Entscheidungen getroffen werden. Experten oder solche, die sich als Experte berufen fühlen, haben als Bürger nur dasselbe demokratische Mitspracherecht wie alle, dabei aber keinen privilegierten Sonderstatus.
Die AV. de Gabriel Roca in Palma wurde neue umgebaut, aber anstatt mit schattiger Bepflanzung nur mit Palmen bepflanzt. Im Sommer ist ein Spaziergang dort nicht auszuhalten. Lange Reden um städtische "Schutzräume" , aber die Umsetzung dafür wurde nicht gemacht