So sah der Strand von Port de Sóller nach dem Unwetter im Dezember dieses Jahres aus. | privat

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Der Sturm, der an den Tagen vor Heiligabend mit bis zu 148 Kilometer pro Stunde über Mallorca wütete, sorgte auch an den Stränden für so manches Chaos und schwemmte viel Abfall vom Meer aufs Land. Eine Gruppe von deutschen Urlaubern hat sich nun der Aufgabe verschrieben, ihre Lieblingsinsel ein Stück weit besser (und sauberer) zu hinterlassen, als sie sie (verschmutzt) vorfanden.

Der Umweltaktivist Georg Bentele von den City Cleaners Germany war bei der Müllsammelaktion nicht zu stoppen. (Foto: privat)

Die Aktivisten von City Cleaners aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis krempelten daher ihre Ärmel hoch und befreiten an Heiligabend die Straßen und Strände von Port de Sóller von Unrat, Plastikmüll und illegal entsorgten Zigarettenkippen.

Unter dem ans Land angeschwemmten Müll befanden auch diverse, unverrottbare Plastikflaschen. (Foto: privat)

Mit an Bord war die Umweltschutzaktivistin Miriam Steup, die die Aktion folgendermaßen auf Facebook beschrieb: "Ein paar Tage zuvor gab es einen Sturm und der hat den ganzen Müll vom Meer ans Land gespült und durch den Regen die Flüsse hinunter. Seither lag der Müll auf dem Strand. Uralte Plastikteile und Aluminiumdosen waren darunter. Wir waren eigentlich vom Müllsackschleppen schon ziemlich erledigt, aber DAS konnten wir einfach nicht liegenlassen. Also Restaurantreservierung storniert, Ärmel hochgekrempelt und bis in die Dämmerung gesammelt."

Die Aufnahmen vom Unrat, die bei der Müllsammelaktion an den Straßen der abgelegenen Gemeinde im Nordwesten der Insel entstanden sind, sind schockierend. (Foto: privat)
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Erstaunlich dabei war, wie Steup berichtete, dass einige Passanten und Spaziergänger zwar die Aktion aus der Ferne beobachteten, jedoch tatsächlich niemand bereit war, mit anzupacken.

Umweltschützerin Miriam Steup sammelte zusammen mit ihren Kompagnons stundenlang Müll in Port de Sóller. (Foto: privat)

Mallorca ist dabei nicht der einzige Ort, an dem sich die City Cleaners Germany für die Umwelt starkmachen. Auch im Schwarzwald und an der Ostsee ist die Gruppe aktiv. "Wir hoffen einfach, dass wir mit unseren Aktionen die Leute sensibilisieren können", so Steup. Gegenüber MM sagte die Deutsche: "Bei mir hat der Umweltschutz keine regionale Grenze. Müll wird überall auf der Welt illegal und rücksichtslos in der Natur entsorgt, ob im Schwarzwald, an der Ostsee oder auf Mallorca. Und die PET-Flasche und Bierdose ist überall gleich schädlich. Vor allem auch weggeschnippte Zigarettenkippen haben es uns angetan. Die sind nämlich in doppelter Hinsicht schlimm. Zigarettenfilter bestehen aus Kunststoff und sind mit circa 7000 toxischen Substanzen getränkt. Diese Substanzen gelangen bei Kontakt mit Regen in die Gewässer."

Insbesondere die Plastikflaschen würden großen Schaden anrichten, erklärt die Aktivistin: "Die vielen weggeworfenen PET-Flaschen und Aludosen könnte man sehr gut recyceln. So werden aber unglaubliche Mengen an Ressourcen verschwendet. Ein Pfandsystem würde sicherlich zu einem Teil helfen. Auch unser eigener, ökologischer Fußabdruck ist nicht unerheblich, wenn man alleine schon an den Flug nach Mallorca denkt. So können wir der Umwelt wenigstens etwas zurückgeben."