Der Kreisverkehr ist ein zentraler Zugang an der Achse in die Stadt Palma und verbindet den Camí dels Reis mit den wichtigen Gewerbegebieten Son Castelló und Son Pacs beziehungsweise der Straße nach Sóller. Tausende Fahrzeuge rollen täglich über die Ma-11, oft zu Stoßzeiten am Morgen und Nachmittag. Doch was für reibungslosen Verkehr sorgen sollte, entpuppt sich für viele als eine echte Nervenprobe.
Ein fragwürdiges "Design"
Der Ärger beginnt schon vor dem Kreisverkehr: Nach dem Vorort Son Sardina stößt ein neuer Zufahrtsweg aus der Umgebung auf die Hauptstraße, wodurch sich die bisherigen zwei Spuren plötzlich auf drei erweitern. Das wäre an sich kein Problem – wenn die Fahrer nach der kurzen Strecke nicht direkt wieder auf zwei Spuren wechseln müssten, die dann in den Kreisverkehr führen. Das Ergebnis: chaotische Spurwechsel, abrupte Bremsmanöver und ein erhöhtes Unfallrisiko.
Die Situation spitzt sich im Kreisverkehr selbst zu. Obwohl dort bis zu drei Fahrzeuge gleichzeitig einfahren, stehen für die Weiterfahrt Richtung Palma oder Son Pacs nur zwei Spuren zur Verfügung. Für die Abfahrten nach Son Castelló oder Son Espases wird die Spurensituation sogar noch enger, da die Fahrbahn auf jeweils eine Spur reduziert wird. Besonders Motorradfahrer zählen zu den Leidtragenden der unvermeidlichen Rangeleien auf engstem Raum.
Gefährliche Stoßzeiten
Zu den Hauptverkehrszeiten, am frühen Morgen und Nachmittag, steigt das Stresslevel der Autofahrer spürbar. Die häufigen Spurwechsel und die unübersichtliche Verkehrsführung führen regelmäßig zu Spannungen und kleineren Unfällen. Laut Anwohnern und Pendlern sind es vor allem die abrupten Fahrmanöver, die die Verkehrssicherheit gefährden. Hinzukommt ein ungewöhnliches Ampel-System, dass die Einfahrt in den Kreisverkehr manchmal erlaubt und manchmal per Rot-Zeichen verbietet.
Trotz dieser bekannten Probleme ist der Verkehrsfluss während des Tages relativ stabil. Doch die zugrunde liegende Problematik bleibt ungelöst – insbesondere für die Anwohner aus Son Sardina, Palmanyola und Bunyola, die täglich auf die Ma-11 angewiesen sind.
Eine Lösung ist nicht in Sicht
Warum an einem so wichtigen Verkehrsknotenpunkt eine derart unpraktische Lösung umgesetzt wurde, bleibt für viele ein Rätsel. Die Anwohner und Pendler fordern Klarheit und Anpassungen, doch bislang gibt es keine Anzeichen für Änderungen. Bis dahin heißt es: Augen auf, Vorsicht walten lassen – und Geduld beweisen.
2 Kommentare
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,,Warum an einem so wichtigen Verkehrsknotenpunkt eine derart unpraktische Lösung umgesetzt wurde, bleibt für viele ein Rätsel." Seit fünfundzwanzig Jahren bin ich auf der Insel und glaube zu wissen, warum an dieser und auch anderen Stellen derart ,,unpraktische" Verhältnisse herrschen. Man kann es einfach nicht, so mein Eindruck.
Es gibt einige Kreisverkehre auf der Insel, die den Adrenalinspiegel zuweilen etwas anheben. Mein Lieblingskreisel ist der kleine Kreisel unweit von Ikea/Palma. Der hat nur rund 20 m Durchmesser und von 4-5 Einfahrten schießen Autos rein. Geht oft nur um 1-2 m bis es krachen würde aber bisher ist immer alles gut gegangen - bis auf ein wenig Gehupe. Ich hab allerdings einen Vorteil: ich fahre seit 40 Jahren Auto und ab und an weil meine Frau von dort kommt auch in GB bzw. London. Da gibt es 5-6 spurige Kreisverkehre (auch schon mal welche die aneinander "gekettet" sind) und das klappt einfach super weil nur Leute die gleich wieder rausmüssen auf der Außenspur bleiben. Alle anderen orientieren sich nach innen je nachdem wieviele Ausfahrten sie "überspringen" müssen. Wenn dann langsam die gewünschte Ausfahrt naht, Blinker an und schon sind die benötigten Lücken da um keine "Ehrenrunde" drehen zu müssen. Wir haben in Trier (meine Gebutsstadt) übrigens einen sehr großen 2spurigen "Verteilerkreis" mit nur 4 Ein- bzw. Ausfahrten. Hier könnte man auf der Innenspur einen Imbiss eröffnen weil die (außer mir und wenigen anderen) niemand nutzt. So kommt es regelmäßig zu Staus an den Einfahrten die bei Nutzung der Innenspur und Regelung wie in GB leicht vermeidbar wären. Ich habe schon oft "Ehrenrunden" gedreht weil mein Blinker nicht allzu viel Wirkung zeigte. Bei dem was auf Mallorca in Bezug auf Ocupas und Wohnungslosen derzeit an ungelösten Problemen aufgelaufen ist darf es nicht verwundern, wenn der schlimmste Kreisverkehr noch einige Jahre ein "aufmunterndes" Dasein fristet.