Der Nasenbär von Sa Pobla – Einsatz mit Spürnasen
Ein bisschen wie eine Schnitzeljagd für Fortgeschrittene: Im Jahr 2005 wurden auf Mallorca Nasenbären gesichtet – und zwar nicht im Zoo, sondern in freier Wildbahn! Als die ungewöhnlichen Besucher mit den markanten langen Nasen von Jägern und Polizei gesucht wurden, entpuppte sich die Spurensuche als echte Herausforderung. Zwei Nasenbären waren in der Serra de Tramuntana unterwegs, und die Sorge war groß, dass sie einheimische Tierarten verdrängen könnten. Als schließlich ein Exemplar im Garten eines Bauernhofs in Sa Pobla auftauchte, alarmierte der Besitzer die Polizei. Die Rettung gelang, bevor sich der exotische Abenteurer heimisch fühlen konnte – oder gar seinen Freundeskreis aufstockte.
Eine Ziege in der Grabnische – Auf Tuchfühlung mit den Toten
2006 sorgte eine vermisste Ziege für Aufregung – und zwar auf einem Friedhof. In einer Grabnische in S'Arracó hörte eine Frau seltsame Geräusche, die auf einen unruhigen „Bewohner“ hindeuteten. Kein Geist, sondern eine Ziege hatte es irgendwie geschafft, in die Grabnische zu stürzen. Die Polizei musste die tollkühne Rettung übernehmen und wagte sich zwei Meter tief in die Nische, um die Ziege aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Ein Fall für „die mutigsten Beamten Mallorcas“.
Boa Constrictor hinter der Waschmaschine – ein Schreck im Haushalt
Der Schock war groß, als eine Frau in Sóller 2008 beim Aufräumen eine über einen Meter lange Boa hinter der Waschmaschine entdeckte. Die mallorquinische Feuerwehr rückte an, nur um festzustellen, dass das schreckliche Reptil dem Sohn des Hausherrn entwischt war. Sein Terrarium hatte wohl dem Druck nicht standgehalten, und die Boa war auf Entdeckungstour gegangen. Das arme Tier wurde eingefangen, aber nicht ohne dass einige Feuerwehrmänner, wie sie später erzählten, ihre Wohnung fortan argwöhnisch auf Schlangen untersuchten.
Tomeu, das Stachelschwein – Der einsame Wanderer von Selva
In Selva wurde 2010 ein nagender Nachtschwärmer gesichtet: ein Stachelschwein, das es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht hatte, die Anwohner zu erschrecken und Haustiere herauszufordern. „Tomeu“, wie das Stachelschwein später getauft wurde, machte seine nächtlichen Runden durch die Gegend und entzog sich erfolgreich jeder menschlichen Falle. Am Ende gelang es jedoch einer Hundebesitzerin, Tomeu dank ihres Vierbeiners zu überlisten. Nach Monaten der Streifzüge endete Tomeus Inselabenteuer im Reserva-Park – wohl zur Erleichterung der Anwohner.
Der Löwe im Hotel – Ein königlicher Besucher in Ca'n Picafort
Ein besonders unvergesslicher Morgen ereignete sich 2012, als die Polizei von Santa Margalida die Nachricht erhielt: Ein Löwe sei in einem Hotel gesichtet worden! Glücklicherweise handelte es sich nur um ein Jungtier aus einem Zirkus, das sich aus seinem Käfig befreit und dann wohl selbst entschieden hatte, auf Inselbesichtigung zu gehen. Nach einigen Anrufen und Erkundigungen wurde das königliche Tier wieder eingefangen und dem Zirkus zurückgegeben. Der Besitzer beteuerte, „der Spaziergang sei versehentlich“ gewesen – immerhin, der Löwe schien in bestem Zustand und bester Laune zu sein.
Eine Schlange auf der Gran Vía – ein Aufreger in Inca
Ein weiteres Kapitel in Mallorcas Buch der exotischen Zwischenfälle: 2018 krabbelte eine gut genährte Hufeisennatter gemütlich über die Gran Vía de Colón in Inca und schreckte damit die Passanten auf. Die Natter, die eigentlich völlig ungiftig war, aber durchaus einen schmerzhaften Biss verteilen konnte, wurde von der örtlichen Polizei gefangen und zu den Behörden gebracht. Ihre friedliche Erkundungstour fand ein rasches Ende, doch die Gerüchte über Schlangen auf Mallorcas Straßen hielten sich noch eine Weile.
Waschbären, Waschbären überall – Die Sommer-Invasion
Als wären Affen und Schlangen nicht genug, sah sich Mallorca im Sommer 2019 einer wahren „Waschbär-Apokalypse“ gegenüber. In insgesamt vierzehn Gemeinden tauchten die pelzigen Eindringlinge auf und sorgten für Erstaunen und Erschrecken gleichermaßen. Die Waschbären hatten es irgendwie geschafft, sich auf der Insel breit zu machen und über Generationen hinweg zu vermehren. Letztlich mussten die Einheimischen selbst zur Tat schreiten und die flinken Tiere vertreiben – was angesichts ihrer wachsenden Zahl ein zähes Unterfangen wurde. Man fragt sich: Wie viele Waschbären braucht es, um ein mallorquinisches Dorf auf Trab zu halten?
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