Palma will in Zukunft gezielt jene Urlauber anlocken, die den Ansprüchen der Stadtoberen entsprechen. | A. Ambrosio

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Das Stadtrat von Palma de Mallorca hat am Montag eine Erhöhung des Budgets für die städtische Tourismusstiftung Fundació Turisme Palma 365 beschlossen. Mit den Stimmen der konservativen Volkspartei (PP) und der rechtspopulistischen Vox-Partei wurde nach Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" der Etat der um 295.000 Euro auf insgesamt 1,6 Millionen Euro aufgestockt.

Die zusätzlichen Mittel sollen nach Angaben der Stadtregierung vor allem in die Tourismuswerbung fließen. Geplant seien unter anderem eine Kampagne für die Nebensaison, Werbung für die Tourismusmesse in Madrid (Figur) sowie Marketingmaßnahmen für den US-amerikanischen Markt. Zudem solle eine Studie über die Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus finanziert werden.

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Die Opposition kritisierte den Beschluss scharf. Der Sprecher der Sozialdemokraten, Xisco Ducrós (PSOE), warf der Regierung vor, die Realität zu verkennen: "Sie leben auf einem anderen Planeten", sagte er mit Blick auf die wachsenden Sorgen der Bürger über die Touristenströme in der Stadt. Neus Truyol von der linksnationalistischen Més-Partei schlug vor, das Geld stattdessen für den Kauf von Sozialwohnungen zu verwenden.

Der für Tourismus, Kultur und Sport zuständige Dezernent Javier Bonet verteidigte das erhöhte Budget. Die Werbung ziele nicht darauf ab, mehr Touristen anzulocken, sondern die "gewünschte Art von Touristen", sagte er im Rahmen der Ratsdebatte. Die Vox-Partei hatte zunächst gegen die Budgeterhöhung gestimmt. Im Verlauf der Debatte schwenkte aber nach eigenen Angaben deshalb um, weil sie weitere Informationen zu den Plänen erhalten habe.

Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Debatte über Massentourismus auf Mallorca immer intensiver geführt wird. Kritiker sehen in der Budgeterhöhung deshalb ein falsches Signal angesichts der wachsenden Belastungen für Einwohner und Umwelt.