Am Freitag wurde bekannt, dass sich diese beiden Frauen persönlich kannten. Zwischen dem jeweiligen Zeitpunkt ihres Verschwindens liegen 13 Jahre. | SOS Desaparecidos

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Der Fall des seit 7. Oktober verschwundenen Dominic Matías N. C. auf Mallorca ist offenbar geklärt. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" vom Freitagnachmittag hervorgeht, brachte die ukrainischer Mutter den neunjährigen Jungen außer Landes. Demnach soll die Kriegsgeflüchtete ihren Sohn in die Heimat gebracht zu haben, um eine gerichtlich angeordnete gemeinsame Sorgerechtsregelung zu umgehen.

Nach Angaben der Ermittler floh die dreiköpfige Familie im Februar 2022 vor dem russischen Angriffskrieg nach Mallorca. Vor etwa fünf Monaten, so die Zeitung unter Berufung auf Polizeiangaben, habe sich die Mutter von ihrem aus Ecuador stammenden Ehemann getrennt. Zunächst sei vereinbart worden, dass die Mutter das alleinige Sorgerecht behalte.

Später soll der Vater diese Regelung angefochten und das gemeinsame Sorgerecht beantragt haben. Wie aus Justizkreisen verlautete, sei die Entscheidung zugunsten des geteilten Sorgerechts ausgefallen und hätte am vergangenen Montag offiziell verkündet werden sollen.

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Den Ermittlungsbehörden zufolge ergriff die Mutter unmittelbar vor der Urteilsverkündung die Flucht. Überwachungskameras am Flughafen Son Sant Joan hätten Mutter und Kind beim Warten auf ihren Flug in die Ukraine aufgezeichnet. Die spanischen Behörden vermuten, dass sich beide mittlerweile im Haus der Familie mütterlicherseits aufhalten könnten. Eine internationale Fahndung sei bereits eingeleitet worden.

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der Junge in guter Verfassung befinde. Aus juristischer Sicht wird erwartet, dass sich die Mutter auf ihr zum Zeitpunkt der Ausreise noch geltendes alleiniges Sorgerecht berufen werde. Dies sei seinerzeit durch eine Unterschrift des Vaters bestätigt worden.

Währenddessen wurde bekannt, dass zwischen der seit 2. Oktober vermissten Agostina R. M. und einen Vermisstenfall aus dem Jahr 2013 ein Zusammenhang bestehen könnte. "Ultima Hora" berichtete am Freitag, dass zwischen der seither vermissten Malén Zoe O. R. und Agostonia R. M.s Schwester ein freundschaftliches Verhältnis bestand.

Beide Frauen, so die Zeitung, weiter, hätten in Calvià dieselbe Grundschule besucht und stammen aus Argentinien. Die Mutter von Malén Zoe O. R. sagte gegenüber "Ultima Hora", dass sie die Suche nach Agostina R. M. unterstütze, "wo es nur gehe". Im Fall der eigenen Tochter tappen die Ermittler auch nach dreizehn Jahren im Dunkeln. Von Malén Zoe O. R. fehlt jede Spur.