Einer der besten Spielplätze der Stadt befindet sich im Bellver-Wald. | jmartiny

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Plötzlich schießt ein Wiedehopf mit seinem charakteristischen Flügelschlag aus dem Gebüsch, jagt im raschen Flug davon und geht dann ein paar Dutzend Meter weiter wieder zu Boden. Auch, wenn die Stadt ganz nahe ist, so ist ein Ausflug in den Bellver-Wald doch ein echtes Naturerlebnis. Zahlreiche, nicht ausgeschilderte Spazier- und Wanderwege ziehen sich über das Gelände und machen den Stadtpark zu einem der beliebtesten Naherholungsgebiete für die Einwohner Palmas.

Einen guten Eindruck von der Landschaft und der Größe des Waldes bekommt man auf der knapp fünf Kilometer langen Wanderung einmal ringsherum. Da der Wald fast durchgängig von einer Mauer begrenzt ist, kann man den Weg eigentlich kaum verfehlen. Vom Zugang im Carrer de Bellver im Stadtviertel El Terreno aus geht es zunächst nach rechts. Dort stehen einige Wohnhäuser, die direkt bis an den Waldrand reichen.

Dass Palma ganz nahe ist, spürt man hier noch deutlich. Baustellen- und Verkehrslärm dringen aus der Stadt herüber. Besonders auf dem angrenzenden Grundstück, auf dem sich einst das Krankenhaus Son Dureta befand, tut sich einiges. Ein ganzer Wald aus Baukränen ragt dort in den Himmel und es türmt sich ein enormer Berg aus Bauschutt auf. Zur Neubausiedlung Sa Teulera hin wird es dann immer ruhiger, bevor schließlich die Serra de Na Burguesa jenseits der Autobahn zu sehen ist.

Bis zur Seniorenanlage von Bonanova zieht sich nun das ruhigste Wegstück. Gleich dahinter geht es rechter Hand hinauf zum historischen Landsitz Cases del Retiro. Das Gebäude befindet sich im Besitz der Stadt, verfällt aber seit Jahren vor sich hin. Von hier aus hat man die beste Aussicht auf die Bellver-Burg.

Vorbei am Torrent de Mal Pas gelangt man in der Folge zum großen Abenteuerspielplatz, der sich am Eingang ganz am Ende des Carrer del Polvorí befindet. Mit mehreren langen Rutschen, Klettergerüsten und einer Seilbahn gehört er fraglos zu den besten Spielplätzen der Stadt. Außerdem gibt es mehrere Picknicktische. Die Bewohner des unmittelbar daneben gelegenen Mehrfamilienhauses waren mit der Einrichtung alles andere als einverstanden: der große Andrang von Ausflüglern behagt ihnen nicht, wie vereinzelte Protestplakate belegen, die noch immer in den Fenstern hängen.

Über den Zufahrtsweg hinweg, der zu den Ställen der Reiterstaffel der Lokalpolizei führt, geht es nun aufwärts in Richtung Bellver-Burg, die nach einem nicht allzu langen Aufstieg erreicht ist. Zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung gelangt man dann über die knapp 400 Stufen lange Treppe, an der es mehrere Sitzgelegenheiten gibt, unter anderem an der dem Heiligen Alonso Rodríguez, einem Jesuiten und Laienbruder, gewidmeten Kapelle, die allerdings fast immer verschlossen ist. Gleich daneben befindet sich eine Messstation, die die Luftqualität überwacht. Vor allem die Kreuzfahrtschiffe tief unten im Hafen stehen im Verdacht, mit ihren Abgasen zur Schadstoffbelastung beizutragen. Spätestens da merkt man: Die Stadt ist eben doch ganz nah.