Der Fall war deshalb auf ein großes Medienecho gestoßen, weil Juan Antonio S. F.s Fehlverhalten dem aktuellen balearischen Vizeregierungschef Antoni Costa (Volkspartei PP) fast den Kopf kostete. Dieser sah sich im November vergangenen Jahres Vorwürfen ausgesetzt, er habe seinen Kompagnon Juan Antonio S. F. auf den Posten des Ibetec-Geschäftsführers gehoben, obwohl er von den gegen ihn erhobenen Anschuldigungen gewusst habe. Der mehrfachen Aufforderung nach einem Rücktritt kam Costa seinerzeit aber nicht nach.
Juan Antonio S. F. zeigte sich Zeitungsangaben zufolge vor Gericht geständig und hatte als Zeichens guten Willens bereits vor der Urteilsverkündigung eine Kaution in Höhe von 1.000 Euro hinterlegt. Dies habe die Richterin als mildernde Umstände anerkannt. Noch zu Jahresbeginn deutete vieles auf eine andere Verteidigungsstrategie hin. Über seinen Anwalt beteuerte der Beschuldigte damals seine Unschuld und wies die Anschuldigungen, die eine junge Frau und ein Polizist gegen ihn erhoben hatten, entschieden zurück. Sein Anwalt sagte damals, Juan Antonio S. F. habe in besagter Nacht unter Alkoholeinfluss gestanden und sei daher "nicht zurechnungsfähig" gewesen.
Was war in jener Nacht im Mai 2022 in Palmas Restaurant Los Rafaeles geschehen? Laut Polizeibericht näherte sich Juan Antonio S. F. während des Restaurantbesuchs einer Frau des Nachbartisches mit anzüglichen Bewegungen. Eine mögliche Eskalation der Situation habe damals nur das rasche und diskrete Eingreifen des Vaters der jungen Frau verhindert. Die zweite Entgleisung des Abends sollte Juan Antonio S. F. dann seine Karriere bei dem öffentlichen Unternehmen Ibetec und der Balearen-Uni UIB kosten. Offenbar willkürlich wählte der Verurteilte eine weitere Frau aus der Gruppe des benachbarten Tisches aus und drückte dieser einen Kuss ins Gesicht. Mehrere Anwesende alarmierten daraufhin die Polizei.
Die Ordnungshüter konnten Juan Antonio S. F. nach kurzer Fahndung auf der Straße stellen. Beim Zugriff kam es den Gerichtsunterlagen zufolge zu einem Handgemenge zwischen Juan Antonio S. F. und den Beamten. Dabei schlug der Gesuchte einem Polizisten mit der Faust ins Gesicht. Der Verurteilte habe nach Zeitungsangaben nun einen Monat Zeit, den noch ausstehenden Betrag der Entschädigungszahlungen bei Gericht einzureichen.
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