Die Notaufnahme der Palmesaner Klinik Son Llàtzer (Symbolfoto). | Miquel À. Cañellas

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Saisonbedingte Atemwegserkrankungen, vorneweg die gewöhnliche Grippe sowie das Influenza-A-Virus, haben Mallorca und die Nachbarinseln weiterhin fest im Griff. MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtete am Dienstagnachmittag unter Berufung auf die örtlichen Gesundheitsbehörden, dass das Universitätskrankenhaus Son Llàtzer in Palma sämtliche bislang zurückgehaltenen Betten freigegeben habe. Damit sei in einer zweiten Stufe ein Kontingent von 24 zusätzlichen Behandlungsbetten aktiviert worden. Die ersten zwölf von insgesamt 36 Notfallbetten waren bereits zu Jahresbeginn mit Grippepatienten gefüllt worden.

Seitens des balearischen Gesundheitsministeriums hieß es am Dienstag, man habe die Situation über mehrere Tage beobachtet und sei letztlich zu dem Schluss gekommen, der Zeitpunkt für die Aktivierung weiterer Betten sei gekommen. Den Ausschlag habe eine permanente Überfüllung der Notaufnahme mit Patienten gegeben, die infolge einer Grippeerkrankung einen ungewöhnlich schweren Verlauf verzeichnet hätten. Aufgrund der Aktivierung der Notfallbetten sah sich die Klinikleitung der Zeitung zufolge gezwungen, vorübergehend 40 neue Stellen zu besetzen, mehrheitlich Pflegekräfte. Diese sollen mit Zeitverträgen ausgestattet worden sein, die Ende April ausliefen.

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Erst am vergangenen Sonntag war auf Mallorca eine 25 Jahre alte Frau an den Folgen einer Ansteckung mit dem Influenza-A-Virus gestorben. Einstimmigen Medienberichten zufolge handelte es sich um das vierte Todesopfer im Zusammenhang mit der diesjährigen Grippewelle auf den Balearen. Die Frau habe einer Risikogruppe angehört und sei seit Ende November in stationärer Behandlung gewesen, teilte das balearische Gesundheitsministerium mit. Diese sogenannte Neue Grippe enthält im Gegensatz zur Influenza-B Erbgut von Influenzaviren aus Vögeln, Schweinen und dem Menschen. "Hierdurch ist eine von Mensch-zu-Mensch übertragbare Variante entstanden, deren Gefährlichkeit zurzeit noch nicht beurteilt werden kann", schrieb die Bundesärztekammer.

Die Gesundheitsbehörden auf den Balearen werden daher nicht müde, unter den Inselbewohnern für einen kostenlosen Impfschutz zu werben. Dafür stünden 215.000 Dosen zur Verfügung, die nach vorheriger Terminvereinbarung (Telefon 902 079 079, Samstag-Montag von 7 bis 21 Uhr) in den Gesundheitszentren verabreicht würden, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Die Impfkampagne richtet sich an die allgemeine Bevölkerung, eine Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe ist nicht notwendig.

Angesichts rasch ansteigender Ansteckungszahlen hatte das spanische Gesundheitsministerium am Montag sämtliche Regionen des Landes angewiesen, in Krankenhäusern und Gesundheitszentren das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes vorzuschreiben (siehe dazugehörigen Link).