Die Denkmalschützer im Inselrat zeigen insbesondere Interesse am ursprünglichen Verlauf einer antiken Brücke. Der angeordnete Baustopp betraf daher jene Bereiche der Kanalisationsarbeiten, unter denen Reste dieser Brücke vermutet werden. Nach Darstellung des renommierten Architekten und Denkmalschützers Biel Fuster verteilen sich die zu Tage getretenen Reste der antiken Stadtmauer und Brücke über weite Teile der weitläufigen Plaça d'Espanya. Mit dem Bauunternehmen ging Fuster am Montag wiederholt hart ins Gericht. "Hier wird daraufhin gearbeitet, in aller Eile geschichtliche Zeitzeugen zu zerstören." Von den Behörden forderte Fuster ein energisches Einschreiten.
Seitens des Inselrates hieß es am Montag, dass Mitarbeiter des Denkmalschutzdezernats der Baustelle zu Wochenbeginn wiederholt einen Besuch abstatteten. Dabei hätten sie Arbeiter unter anderem angewiesen, wie sie die Ausgrabungsarbeiten an konkreten Stellen anzugehen hätten. Abhängig vom Ergebnis dieser soll anschließend über die Verlegung der Kanalisationsrohre entschieden werden. Zudem, so der Inselrat in einer schriftlichen Stellungnahme, sei das Baustellenpersonal damit beauftragt worden, die Ausgrabungsstellen mit einer Plane zu bedecken. Der Inselbehörde sei bereits vor Beginn der Bauarbeiten bekannt gewesen, dass unterhalb der Plaça d'Espanya mit archäologischen Funden zu rechnen sei. "Aus diesem Grund verlangten wird vertraglich die Anwesenheit einer Archäologin." Nun ginge es darum, ein Gleichgewicht zwischen Denkmalschutzpflege und den Interessen der Anwohner zu finden. "Die Bauarbeiten können nicht gänzlich eingestellt werden, denn die Bewohner Palmas haben ein Recht auf Leitungswasser", zitierte MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" aus der Mitteilung des Inselrates.
Auch der Denkmalschutzverein ARCA meldete sich im Verlauf des Montags erneut zu Wort. Die Bauarbeiten dürften in keinster Weise die historischen Mauerreste in Mitleidenschaft ziehen, hieß es. Sie forderten in diesem Zusammenhang weitreichende Kontrollen der Behörden. "Die Stadt ist verantwortlich dafür, dass sichergestellt wird, dass keine archäologischen Fundstücke zerstört werden", so ARCA, "aber im Moment haben wird das Gefühl, dass sie ihrer Aufgabe nicht nachkommt."
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