Eine neue Bettwanzenart macht sich offenbar in Spanien, darunter auf Mallorca, breit. Darauf wies der Verband der Schädlingsbekämpfungsmittel "Anecpla" hin. Der Chef der Einrichtung, Jorge Galván, erklärte, dass der Klimawandel die Ausbreitung dieses Insektes befördere.
Zuerst sei die Wanze namens "Cimex hemipterus" in Barcelona entdeckt worden. Jetzt befinde sie sich schon an vielen Orten des Landes. Das Insekt könne unter anderem die in Südamerika vorkommende Chagas-Krankheit übertragen.
Laut "Anecpla" galt diese Art der Bettwanze nach dem Zweiten Weltkrieg als ausgerottet. In den 90er-Jahren habe sie begonnen, sich wieder zu vermehren. Mittlerweile habe sich diese Ausbreitung beschleunigt.
Laut Galván finden sich diese Wanzen unter anderem in Hotelbetten, weil sie vor allem mit Koffern oder in Kleidern verbreitet werden. Wer gebissen wird, fühlt sich unwohl und kann allergische Reaktionen auslösen. Auch Schlaflosigkeit und Stressgefühl können die Folge sein.
3 Kommentare
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Bei der tropischen Bettwanze "Cimex hemipterus" handelt es sich um keine "neue" Art Im Mittelmeerraum ist sie schon seit längerem bekannt und anzutreffen. Optisch ist sie kaum von der normalen Bettwanze "Cimex lectularius" zu unterscheiden. Ich bezweifle, dass Schädlingsbekämpfer alle gefundenen Bettwanzen auf deren Art untersuchen und nun so zu der "neuen Erkenntnis" gekommen sein sollen. Laut WHO und dem Bundesumweltamt ist bis heute auch keine Krankheitsübertragung von Bettwanzen auf den Menschen nachgewiesen worden. Nicht unerwähnt bleiben sollte eine Studie der University of Pennsylvania aus dem Jahr 2014, in der behauptet wird, dass Bettwanzen Überträger des Erregers der in Südamerika weit verbreiteten Chargas-Krankheit sein sollen. Bei der Studie unter Laborbedingungen wurden Mäuse mit einer hohen Dosis des Erregers infiziert, der anschließend von Bettwanzen bei der Blutmahlzeit aufgenommen wurde und bei Untersuchungen in den Bettwanzen und ihrem Kot nachgewiesen werden konnte. In einer Versuchsanordnung wurden infizierten Bettwanzen zusammen mit erregerfreien Mäusen in ein Behältnis gesperrt. Untersucht werden sollte, ob die Mäuse durch erneute Nahrungsaufnahme der Bettwanzen infiziert werden können. Während des Versuches wurde beobachtet, dass die Mäuse die Bettwanzen töteten und fraßen. Nach Abschluss des Versuches wurden bei einigen Mäusen die Übertragung des Erregers festgestellt. Bei einer weiteren Versuchsreihe der Studie wurden erregerfreien Mäusen größere Mengen infizierter Bettwanzenkot in geöffnete Hautverletzungen eingebracht. Auch hier konnte eine spätere Infizierung der Mäuse mit dem Erreger der Chargas-Krankheit nachgewiesen werden. Der Leiter der Studie, der Epidemiologe Dr. Michael Levy, schloss daraus, dass Bettwanzen Überträger der Chargas-Krankheit seien, was von den Medien aufgegriffen wurde. In der Fachliteratur wird das Ergebnis der Studie hingegen massiv kritisiert, da mit stark überhöhten Konzentrationen des Erregers im Blut und Kot gearbeitet wurde und methodische Fehler enthalten waren. Auch die Behauptung, „wenn Mäuse infiziert werden, gilt dies auch für eine Übertragung auf den Menschen“ konnte bis heute nicht bestätigt werden. Tatsächlich wird die Chagas-Krankheit in Mittel- und Südamerika durch Raubwanzen "Triatoma infestans" übertragen, welche sich schon optisch von den Bettwanzen unterscheiden. Sommerzeit ist Bettwanzenzeit. Das gilt leider auch für das nachrichtenarme Sommerloch der Medien, wo Pressemeldungen von Verbänden oder Firmen ungeprüft übernommen werden und teilweise der größte Blödsinn verbreitet wird.
Was kann man denn gegen diese Wanzenart präventiv unternehmen?
Ein schönes Beispiel wie der sogenannten "Klimawandel" für jeden Unsinn herhalten muss. Das Auftreten der Bettwanze ist ausschließlich die Folge des ausufernden weltweiten Reise- und Warenverkehrs ohne ausreichende Kontrollen auf eingeschleppte Schädlinge. Oder schwimmt die Wanze wegen des schönen, warmen Sommers jetzt über den Atlantik ?