Das Armenviertel Son Banya soll geräumt werden. | Archiv UH

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Im Rathaus von Palma ist man besorgt: Niemand in der Stadt möchte den Menschen aus Son Banya eine Wohnung vermieten. 45 Familien müssen die Elendssiedlung bis zum 18. April verlassen. Hintergrund ist eine Anordnung zur Zwangsräumung. Das Barackendorf nahe des Flughafens, das auch als "Drogensupermarkt der Insel" verschrien ist, soll nach und nach dicht gemacht werden.

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Mercè Borràs, die städtische Beauftragte für Soziales, ruft die Besitzer der gut 16.000 leer stehenden Immobilien in Palma zur Solidarität auf. "Die Eigentümer können gerne zu uns in die Behörde kommen und wir erklären ihnen dann alles in Ruhe und informieren sie auch über ihre Rechte", so die Politikerin. Für die Mietzahlungen würde das Rathaus aufkommen.

16 Familien aus Son Banya stehen wegen Mittellosigkeit städtische Hilfen von bis zu 1000 Euro pro Monat zu. Neun der Familien haben bereits eine Wohnung gefunden, sieben sind noch auf der Suche. In Son Banya leben überwiegend "Gitanos", also Sinti und Roma. (cze)