Der Vorfall fand bei einem Konzertauftritt im Bierkönig statt.

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Nach dem Zwischenfall bei einem Konzert im Bierkönig auf Mallorca mit einer Gruppe von Skinheads hat die Lokalpolizei die Personalien von 15 mutmaßlichen Neonazis festgestellt. Das berichtete die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Montag online. Die Polizei habe die Ermittlungen wegen des Verdachts der Aufrufung zu Hass und Rassismus aufgenommen, heißt es Zusätzlich wurden die Kollegen der Nationalpolizei und der Nachrichtendiesnte über den wiederholten Aufenthalt von deutschen Neonazi-Gruppierungen auf spanischem Hoheitsgebiet informiert.

Bei den festgestellten Personen soll es sich um Angehörigen einer Gruppierung namens "Hammerskins" aus der Pfalz und dem Raum Frankfurt am Main handeln. Die Mitglieder hatten bei der Veranstaltung angeblich einen schwarzen Konzertbesucher angepöbelt. Die Polizei wertete unter anderem ein Video aus, das in den sozialen Netzwerken verbreitet worden war. 

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Dadurch war bereits bekannt, dass die Skinhead-Gruppe bei dem Konzert am Freitag eine Reichskriegsflagge gezeigt hatte. Sängerin Mia Julia unterbrach daraufhin ihren Auftritt. Die Security brachte die ausländerfeindlich tönenden Störer aus dem Saal. "Nazis raus!" skandierten unterdessen die anderen Konzertbesucher.

Das Zeigen der Reichskriegsflagge in der NS-Version von 1933-35 kann in Deutschland als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Auf einem Video von dem Vorfall sind zudem Hakenkreuz-Tätowierungen zu sehen. In Spanien gelten die international vernetzten "Hammerskins" als kriminelle Vereinigung. Etliche Mitglieder sind bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Sicherheitsbehörden weltweit bringen die Gruppe im Übrigen in Verbindung mit terroristischen Aktivitäten.

An der Playa de Palma sind in der Regel pro Sommer ein bis zwei rechtsradikale Vorfälle zu verzeichnen, vor allem zu Beginn der Saison, wenn statt Familien viele Gruppenreisende und Jugendliche unterwegs sind. Manchmal kommt es dabei auch zu tätlichen Auseinandersetzungen. Im Vorjahr hatte es jedoch keine Probleme gegeben, vermutlich weil die Hooligans aus der Fußball-Szene lieber zur Europameisterschaft gereist waren als nach Mallorca. (as/mic)