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Der balearische Umweltverband GOB fordert, den Zugang zu den Stränden zu begrenzen. Die Forderung ist Teil eines Umwelt-Aktionsplans, den der GOB im Hinblick auf die spanische Parlamentswahl am 20. Dezember erarbeitet und den Parteien vorgelegt hat.

MM: Sie wollen den Zugang zu den Stränden begrenzen?

Margalida Ramis: In erster Linie denken wir an die Naturstrände und Buchten, von denen es auf der Insel noch viele gibt, und wir fordern weniger die Begrenzung als die Kontrolle des Zugangs.

MM: Wie soll das gehen?

Ramis: Erfolgt der Zugang vom Meer aus, ist er nur schwer zu kontrollieren. Aber an Land kann man Einfluss nehmen. Wir könnten dem Beispiel Menorcas folgen. Da ist an diversen Naturstränden die Zahl der Parkplätze limitiert worden. Wenn sie voll sind, können Sie an diesem Tag nicht mehr an diese Strände gehen. Natürlich soll nicht die Größe des Parkplatzes entscheiden, wie viele Menschen den Strand besuchen, sondern dessen Belastbarkeit. Es gibt Studien zu den Auswirkungen des Besucherstroms auf das Ökosystem.

MM: Wo ist die Regulierung besonders dringlich?

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Ramis: Überall, der Druck auf die Strände war diesen Sommer brutal und das wird sich so bald nicht ändern. Die Folge sind Stranderosion und Rückgang der Seegrasfelder. Hinzu kommt, dass vielerorts vor Saisonbeginn Bagger das Seegras entfernen. Dabei wird sehr viel Sand wegtransportiert und die natürliche Regenerierung der Strände behindert. Der GOB mahnt das jedes Jahr an. Wir fordern ein Umdenken. Das Strandmanagement darf nicht mehr auf wirtschaftlichen Erwägungen basieren, etwa wie viel Geld durch Chiringuitos oder gebührenpflichtige Parkplätze zu erwirtschaften ist, sondern es müssen ökologische Kriterien sein.

MM: Sie hoffen, dass die Parteien Ihren Aktionsplan in ihre Wahlprogramme aufnehmen?

Ramis: Genau, und wir wollen eine Debatte anregen. Immer geht es entweder um den Tourismus oder um die Wirtschaft oder - manchmal - um die Umwelt. Wir glauben, dass die Umweltkriterien grundlegend sind. Sie müssen für alle Politikfelder den Ausgangspunkt bilden. Nur mit einer koordinierten, nachhaltigen Politik können wir die Zukunft dieser Insel sicherstellen. Nur so können wir garantieren, dass wir - Touristen wie Residenten - sie weiterhin genießen und von ihr leben können.

Die Fragen stellte Eva Carolin Ulmer.

(Das vollständige Interview lesen Sie in der jüngsten MM-Ausgabe (49/2015), erhältlich am Kiosk auf Mallorca, sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder auf E-Paper.)

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