Für Mallorcas Wirtschaft ist er der wichtigste Politiker im
neuen Kabinett der neuen konservativen Balearen- Regierung: Carlos
Delgado, Minister für Tourismus und Sport. Acht Jahre war er
Bürgermeister der Gemeinde Calvià. Francisco Marín, Präsident der
Hoteliersvereinigung an der Playa de Palma, bleibt abwartend
neutral. „Er hat in Calvià viel Erfahrung gesammelt.”
Delgados erste öffentlicheÄußerungen am Dienstag nach dem
Treffen mit seiner Vorgängerin Joana Barceló blieben noch
allgemein. Von „esponjar” (epsonja: dt. Schwamm) der
Touristenzentren ist die Rede, im Sinne von Zonen ausdünnen,
entkernen, reinigen. Klingt gut, ist aber nicht neu. „Davon ist
schon seit mehr als sechs Jahren die Rede, auch bei Jaume Matas
(Ministerpräsident 1996-99 und von 2003-2007, d.Red.)”, sagt
Antonio Fuster, Sprecher der FEHM, dem Wirtschaftsverband der
Hoteliers von Mallorca.
Spaniens Air-Berlin-Direktor Álvaro Middelmann erwartet vom
Neuen an der Spitze des Tourismusministeriums eine sinnvolle
Vermarktung der Inseln, die auch beim Zielpublikum ankommt. „Es
bringt nichts, die Illes Balears' zu bewerben, die kennt kaum
jemand.” Außerdem müsse das Ley General Turística, das neue
Tourismusgesetz, verabschiedet und der Kongresspalast nach seiner
Fertigstellung aktiv beworben werden.
„Wir brauchen wieder mehr Touristen im hohen Segment”, sendet
Klaus Augustin eine Nachricht an die Adresse von Delgado. Der
Clubchef vom Robinson- Club in Cala Serena wünscht sich weniger 99-
Euro-Touristen und mehr Golfspieler. „Die geben auch etwas
aus.”
Verbandschef Francisco Marín zeigt sich noch geduldig: „Er muss
sich ja erstmal orientieren und seinen Stab zusammenstellen. Wir
geben ihm 14 Tage.” Delgado hat angekündigt, den Hoteliers der
Insel im Juli einen Besuch abzustatten. Ab dann gibt es messbare
Zusagen, ab dann zählen die Resultate.
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