Auf den Flughäfen der Europäischen Union müssen seit
Jahresbeginn sämtliche Koffer kontrolliert werden. Nicht so in
Palma. Dem Airport Son Sant Joan wurde eine Frist eingeräumt, die
EU-Vorschriften bis Ende April 2003 umzusetzen. „Ab dem 31. April
werden bei uns die Koffer zu 100 Prozent überprüft”, verspricht der
Flughafensprecher Mateo Cladera Matas auf MM-Anfrage. Das bedeute
aber nicht, dass derzeit nicht kontrolliert werde. „Wir
durchleuchten im Moment zehn Prozent des Gepäcks und werden den
Anteil in den kommenden Wochen ausbauen, um schließlich die
Gesamtheit des Fluggepäcks zu kontrollieren.”
Anders als in Palma werden auf den Flughäfen von Ibiza und
Menorca seit dem 1. Januar sämtliche Koffer unter die Lupe
genommen. Verschärft wurden auch die Sicherheitsanforderungen am
Seehafen von Palma. Dort muss das Gepäck ähnlich wie auf den
Flughäfen vor dem Einschiffen durchleuchtet werden.
Der Grund für den Zeitaufschub in Palma: Die Kontrollen sollen
im Rahmen eines Umbaus der Installationen für die Gepäckbeförderung
erfolgen, heißt es. Die spanische Flughafen-Betreibergesellschaft
Aena hat ein Projekt ausgeschrieben, mit dem die Koffer nach dem
Einchecken per Röntgenscanner automatisch durchleuchtet werden. Die
Gepäckstücke werden die Kontrollgeräte direkt auf einem
Transportband durchlaufen. Die Anlage, die rund 30 Millionen Euro
kosten wird, soll in zwei Jahren Realität sein.
Bis es soweit ist, werden die Koffer nach Claderas Worten von
Mitarbeitern manuell durch die Scanner geführt. Derzeit werden die
Geräte in der Halle montiert, in die die Koffer nach der
Gepäckaufgabe zunächst gelangen. In den kommenden Monaten werde
eine Vielzahl von Mitarbeitern die Unmengen an Gepäckstücken
überprüfen. „Wir haben uns für diesen Weg entschlossen, um für die
Fluggäste eine zweite Warteschlange zum Überprüfen der Koffer zu
vermeiden”, so Cladera.
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