Mein heutiger Weintipp führt mich mal wieder in das Priorat,
eine der interessantesten und aufregendsten Weinregionen Spaniens.
In puncto Weinpreise jedoch leider auch eine der teuersten.
Inzwischen haben sich allerdings in den gemäßigten Preiszonen
ebenfalls bemerkenswerte Rotweine angesiedelt, wie zum Beispiel
Solanes, Martinet Bru, les Terasses oder Embruix, um nur einige zu
nennen.
In diese illustre Riege reiht sich nun ein neues „Gesicht” in
Form des Coma Vella 2000 der Viticultors Mas d'en Gil aus Bellmunt
del Priorat. Zum Preis von etwa 15 Euro bekommt man eine
außergewöhnliche Cuvée. Die rote Garnacha dominiert zwar auch hier,
jedoch wurden zwei unterschiedliche Sorten verwendet.
Zum einen die so genannte Garnacha peluda, was wörtlich
übersetzt so viel bedeutet wie haarig. (Natürlich befinden sich
keine Haare auf der Traube, ihre Haut ist lediglich etwas rauer und
dicker als die der geläufigen Garnacha).
Zum anderen kam die Garnacha pais zum Einsatz und zusätzlich
kleinere Mengen von Cabernet, Cariñena und Syrah. Das Resultat ist
ein Rotwein, der von Fruchtaromen nur so strotzt.
Neben reifen Kirschen ist der Geschmack von Brombeer– und
Pflaumenmarmelade vertreten, dazu kommen mineralische Noten und ein
Touch von Eichenholz. Der Coma Vella ist ein komplexer, starker
Roter mit dem gewissen Etwas.j
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor
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