Nach einem reichlich verregneten Sommer mit kühler Witterung hat
der Oktober den Menschen auf Mallorca einen wunderschönen Herbst
beschert. Vor allem das vergangene Wochenende präsentierte sich bei
strahlend blauem Himmel sommerlich warm, mit Spitzentemperaturen
bis 27 Grad.
Auch unter der Woche konnten Urlauber und Residenten, so sie
nicht arbeiten mussten, die klaren Tage mit guter Fernsicht
behaglich für Ausflüge oder Städtebummel nutzen. Angesichts der
Herbststürme, die über Nordeuropa und Deutschland hinwegwüteten,
wussten Urlauber die goldenen Oktobertage auf der Insel um so mehr
zu genießen, selbst wenn am letzten Tag des Monats vor allem im
Norden und Osten Mallorcas örtliche Regenschauer niedergingen.
Nicht wenige lockte der Sonnenschein an die Strände. Bei
Wassertemperaturen um die 21, 22 Grad fiel vielen auch der Sprung
in die Wellen nicht allzu schwer. Verhältnismäßig mild gaben sich
auch die Abendstunden, die seit der Zeitumstellung am vergangenen
Sonntag noch früher begannen, so dass auf den Straßen in Palmas
Restaurant– und Ausgehvierteln Lonja und Santa Catalina reges
nächtliches Treiben zu beobachten war. Allerdings sanken die
Temperaturen in den frühen Morgenstunden mitunter auf zwölf Grad
ab.
Doch was die Insulaner freute, ließ die Wetterkundler erneut die
Stirn runzeln. „Das war ein außergewöhnlich trockener Oktober. In
dieser Zeit haben wir normalerweise den meisten Regen”, sagte der
Direktor des Meteorologischen Instituts in Palma, Agustín Jansá.
Damit zog der Monat gleich mit seinen „atypischen” Vorgängern,
Juni, Juli und Agust, die allesamt zu regenreich und zu kühl
ausgefallen waren. Im Oktober lagen darüber hinaus die Temperaturen
im Schnitt ein halbes bis ein Grad über dem Monatsmittel von 20
Grad. „Das ist insgesamt ein reichlich ungewöhnliches Jahr”,
bilanziert Jansá.
Die unerwartet warmen Temperaturen wirbeln auch die Pflanzenwelt
durcheinander: Bei Portocolom wurden die ersten blühenden
Mandelbäume gesichtet. „Ich dachte, da hängt Papier dran, doch dann
waren es Blüten”, so eine Urlauberin. Normalerweise blühen die
„Almendros” erst im Januar oder Februar. Der Grund für die
unzeitgemäße Blüte scheint klar: Nach dem zu kalten und feuchten
Sommer war der Oktober zu warm. Die Mandelbäume, auch Mimosen,
Narzissen, Anemonen, Calas und Mombretien, halten den Frühling für
angebrochen.
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