Foto: ARD/Heiner H. Schmidt jr.

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Jörg Kachelmann, Deutschlands prominentester Wetterfrosch, will eine Messstation auf Mallorca einrichten und sucht dazu ein geeignetes Gelände im Inselinnern. Will er etwa die Bundesbürger im häufig verregneten Deutschland mit Hinweisen auf die meist sonnigen Temperaturen der Insel neidisch machen? „Nein, ich weiß nicht, ob sie neidisch werden. Aber wir wollen dort die lokalen Wetterbedingungen kennen, wo sich viele Deutsche aufhalten.”

Und daran hat es nach Kachelmanns Worten bislang gehapert. Denn die Wetterdaten auf der Insel, so der aus TV– und Radiosendungen bekannte Meteorologe, werden gewöhnlich vom spanischen Wetterdienst am Flughafen Son Sant Joan gemessen. Dieser befindet sich bekanntlich dicht am Meer und unterliegt damit maritimen Einflüssen. Dadurch sei die Witterung dort meist ausgeglichen.

Im Inselinnern sehe es dagegen anders aus. „Dort können die Nächte durchaus kühl sein, tagsüber ist es dagegen knackeheiß. So können im Zentrum durchaus einmal 45 Grad herrschen, während am Flughafen bei lauem Seewind gemütliche 28 Grad gemessen werden.” Die Daten am Airport geben laut Kachelmann nur ein verzerrtes Wetterbild der Insel wieder. „Mallorca besteht nicht nur aus dem Flughafen.”

Für die angestrebte Station auf der Insel steht dem medialen Wetterkundler als Kooperationspartner der Autoreifenhersteller Fulda Reifen GmbH zur Seite. Das Unternehmen sponsert die Kosten für die Messstation in Höhe von rund 10.000 Euro und kümmert sich auch um das Installieren der Anlage. Gesucht wird ein zirka 100 Quadratmeter großes Freigelände ohne Bebauung und hohe Bäume (Infos unter 0049-2845-39061).

Dort werden ein Temperaturfühler und Niederschlagsmesser installiert, ein Windmessgerät kommt an einen zehn Meter hohen Metallmast. Des Weiteren wird ein trockener, beheizbarer Raum benötigt, in dem die Elektronik – nicht größer als ein Schlüsselkasten – unterzubringen ist. Hinzu kommen ein Elektro– und ein Telefon– oder Nebenstellenanschluss. Von hier fragt ein Computer in Kachelmanns Wettervorhersageunternehmen Meteomedia AG in der Schweiz jede Stunde automatisch die Daten ab.

Die gesamte Anlage ist wartungsfrei, allenfalls aus dem Regenmesser ist mitunter ein hineingewehtes Blatt zu fischen. Der Grundstückseigentümer, sei es ein Privatmann oder ein Unternehmen, soll allerdings die Gebühren für Telefon und Strom zahlen. In Deutschland belaufen sich die Kosten auf insgesamt 245 Euro im Jahr. Der „Pate” der Station bekommt zur Einweihung eine 60-Sekunden-Ausstrahlung während des Wetterberichts in der ARD gemeinsam mit Jörg Kachelmann. Für den 44 Jahre alten Wetterfrosch, ständig auf Achse, wäre ein Hopser auf die Insel ein Novum: „Ich war noch nie auf Mallorca.”