Eine gute Nachricht in mehrfacher Hinsicht. Erstens: Das Meer
rund um Mallorca ist nach Angaben des balearischen
Gesundheitsministeriums blitzsauber. Zweitens: Leser des Mallorca
Magazins können von dieser Ausgabe an wieder bis Ende Oktober jede
Woche aus der Strandtabelle erfahren, wie die Wasserverhältnisse an
ihrer Lieblingsplaya sind. Drittens: Badegäste können
Verunreinigungen wie etwa Teer– oder Ölreste im Wasser mitteilen.
MM leitet die Beobachtungen an die Wasserprüfer weiter.
Viertens: Die regelmäßige Bekanntmachung der Testergebnisse bringt
jene Kommunen unter Druck, die sich zu wenig um ihre Playas
kümmern. Fünftens: Es profitieren alle Bürger auf Mallorca, denn
die MM-Strandtabelle wird samstags auch in der spanischen
Schwesterzeitung „Ultima Hora” veröffentlicht.
Möglich werden die Tests zur Reinheit des Meerwassers an
Mallorcas Stränden durch die Unterstützung der deutschen
Fluggesellschaft Air Berlin. Bereits im dritten Jahr engagiert sich
der Ferienflieger im Umweltsponsoring auf den Balearen. In
Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium werden an 52 Playas
und Calas Proben gezogen. Die staatliche Behörde schickt ihre
Tester dazu gewöhnlich alle zwei Wochen aus. Damit nun in der
Badesaison jede Playa mindestens einmal pro Woche unter die Lupe
genommen werden kann, finanziert Air Berlin eine zusätzliche Kraft
sowie den Mehraufwand, der in den Laboratorien anfällt. „Wir
beteiligen uns aus unserer Verbundenheit zu Mallorca daran”, sagt
Air-Berlin-Sprecher Peter Hauptvogel. Die Qualität des Meerwassers
sei eine wichtige Information für die Fluggäste. „Wir betrachten
das als Service.”
Magdalena Vives ist die Biologin, die in den kommenden Monaten
den langjährigen Wassertester des Ministeriums, Samuel Monteagudo,
beim Aufspüren von Verunreinigungen unterstützen wird. Nach einem
festen Routenplan fährt sie jeden Tag einen anderen Küstenbereich
ab. Je nach Strandgröße werden bis zu acht Wasserproben entnommen.
In Ciutat Jardí etwa sind es zwei.
Vives macht sich dabei am Tag bis zu 20 Mal die Füße nass, denn
die Proben müssen aus einer Tiefe von 35 Zentimetern stammen. Der
gefüllte Zwei-Liter-Behälter wird anschließend in Kühlbehältern in
eines der drei Labore nach Palma, Inca oder Manacor gebracht. Dort
werden die Proben entsprechend der EU-Normen auf Krankheitskeime
und Giftstoffe wie Schwermetalle oder Phenole untersucht.
„Da es auf Mallorca so gut wie keine Industrie gibt, sind
chemische Verunreinigungen äußerst selten”, sagt der
Umweltingenieur im Gesundheitsministerium, Pedro Tarancón.
Festgestellt werden im Falle eines Falles meist biologische
Verunreinigungen, etwa durch abgestorbene Algen, oder wenn ein
Schiff verbotenerweise seine Fäkalientanks leert oder wenn eine
defekte Kläranlage überläuft. Auch wenn ein Mensch oder ein Hund
unmittelbar dort, wo eine Probe gezogen wird, ins Wasser gemacht
hat, fällt das Ergebnis negativ aus.
Doch gerade rund um Mallorca habe das Meer eine große
Selbstreinigungskraft. Wo heute eine punktuelle Verunreinigung
festgestellt werde, könne sie morgen durch den Wasseraustausch,
Wind und Wellen wieder fortgespült und soweit verdünnt sein, dass
sie nicht mehr nachzuweisen ist. In engen Calas dauert dieser
Prozess allerdings länger als an einem offenen Strand.
Insgesamt – das haben die regelmäßigen Messungen in den
vergangenen zwei Jahren ergeben – ist der Badespaß auf Mallorca
fast immer eine ungetrübtes Vergnügen. Oder wie es die
Abteilungsleiterin der Gesundheitsbehörde, Mercedes Alemany,
ausdrückt: „Die Wasserqualität ist sehr gut.”
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.