Die fünf Sterne des Herkunftssiegels „Producte Balear” prangen
auf immer mehr Waren und Erzeugnissen der Inseln. Zu Wochenbeginn
traten 23 weitere Unternehmen des Archipels dem
Kennzeichnungssystem bei, das das balearische Wirtschafts– und
Handelsministerium 1998 eingeführt hatte. Bei den meisten
Neumitgliedern handelt es sich um Firmen aus der
Lebensmittelbranche. Vertreten sich ferner Handwerksbetriebe, eine
Informatik-Firma, eine Werft sowie das Unternehmen des
Mode-Designers Xisco Caimari.
Die Zahl der erfassten Firmen erhöhte sich damit auf 185. Das
Sternen-Siegel wird auf das Etikett von über 700 Artikeln gedruckt.
Vor einer Woche hat die Balearen-Regierung darüber hinaus im
Internet eine neue Seite eingerichtet, auf der unter der
Netzadresse „www.productebalear.net” die assoziierten Unternehmen
präsent sind.
„Die Tatsache, dass es mehr und mehr Firmen mit dem
Balearen-Siegel gibt, ist durch die gute Akzeptanz des
Herkunftszeichens bei den Verbrauchern bedingt”, sagte der
balearische Wirtschaftsminister Pere Sampol (PSM) anlässlich der
Vertragsunterzeichnung mit den Firmenvertretern am Montag in Palma.
Nach seinen Worten unterliegen die Produkte bei der Erteilung des
Siegels keiner gesonderten Qualitätsprüfung. Ausschlaggebend für
die Vergabe des Sternen-Logos ist, dass die Waren mit Rohstoffen
von den Inseln erzeugt werden. Hierzu zählen Wurstwaren wie
Sobrassada, Käse, Trockenfrüchte, Oliven, Mineralwässer,
Lederwaren, Glas– und Keramikarbeiten.
Gewährt wird das Logo zudem, wenn der letzte Veredelungsschritt
auf dem Archipel erfolgte und das Endprodukt sich deutlich von
seinem Ausgangsmaterial unterscheidet. Lebensmittel, die demnach
von außerhalb stammen und auf den Inseln lediglich in neue
Behältnisse abgefüllt werden, müssen ohne „Producte Balear”
auskommen.
Nach Sampols Worten haben die beteiligten Firmen einen doppelten
Vorteil: Über das Logo erhöht sich zum einen der
Wiedererkennungswert der Produkte bei den Konsumenten. Zum anderen
ergeben sich für die Hersteller positive Effekte im Rahmen
gebündelter Werbekampagnen der Balearen-Regierung. Ziel der
Vermarktung der Balearen-Produkte ist vor allem, die heimische
Industriererzeugnisse zu fördern. Die fünf Sterne stehen für die
fünf Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera.
Für bestimmte Balearen-Produkte gibt es neben dem Sternenlogo
weitere Symbole. Weine aus den beiden anerkannten Anbaugebieten
Binissalem beziehungsweise Pla i Llevant tragen das garantierte
Herkunfts-– und Qualitätszeichen „Denominació d'Origen” (DO). Diese
Weine dürfen nur aus Reben gekeltert werden, die in den
Anbaugebieten gewachsen sind, und an Ort und Stelle verarbeitet und
abgefüllt wurden. Ein weiteres DO-Symbol gibt es zudem für
Mahon-Käse aus Menorca.
Über ein eigenes Logo verfügt die typische mallorquinische
Ensaïmada („Denominació Específica Ensaïmada de Mallorca”). Die
Paprikawurst Sobrassada wiederum wird mit der geschützten
geografische Herkunftsbezeichnungen „Indicació Geogràfica Protegida
Sobrassada de Mallorca” versehen. Die Wurst erhält das Siegel
ausschließlich, wenn sie aus dem Fleisch des schwarzen Schweins
hergestellt wird, das nur auf der Insel zu Hause ist.
Daneben gibt es weitere geographische Markensiegel („Denominació
Geogràfica”) für Palo-Likör aus Mallorca, Gin aus Menorca, Weine
und Kräuter aus Ibiza. Allen markierten geographischen Produkten
ist gemeinsam, dass sie nach streng festgelegten traditionellen
Regeln und authentischen Rezepten hergestellt sein müssen. Auch an
ökologisch produzierte Lebensmittel wurde ge– dacht. Sie tragen das
Zusatz-Emblem „Denominació Genèrica Agrària Ecològica”.
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