Angesichts der weltweiten Sorge vor Terroranschlägen mit
Milzbrand-Erregern hat die Balearen-Regierung ihre Bürger zu
Besonnenheit und Ruhe aufgerufen. Die Gesundheitsministerin der
Inseln, Aina Salom (PSOE), versicherte am Dienstag, dass der auch
Anthrax genannte Erreger „in unserer heutigen Zeit unter Kontrolle
zu halten ist”.
Der Generaldirektor des balearischen Gesundheitsministeriums,
Josep Pomar, flankierte, es gebe keinen Anlass zur Besorgnis. „Wir
wissen, dass wir die Krankheit erkennen können und auch, welche
Medikamente zu verabreichen sind, falls die Symptome auftreten”,
sagte Pomar. Nach seinen Worten seien die im Ernstfall notwendigen
Medikamente und Antibiotika in ausreichender Menge vorhanden. Pomar
betonte, dass der Milzbrand zudem nicht von Mensch zu Mensch
übertragen werden könne.
Auch Wissenschaftler in Deutschland stuften die akute Gefährdung
als „nicht so groß” ein. Bei einer Ansteckung sei genügend Zeit zur
Beobachtung und Behandlung vorhanden.
Nach Pomars Worten verfügen die Inseln in der Klinik Son Dureta
in Palma über ein modernes Gesundheitslabor. „Dieses ist bestens
darauf vorbereitet, bei Bedarf den Krankheitserreger rasch
festzustellen.” Auf dem Archipel sei zuletzt vor acht Jahren ein
Fall von Milzbrand diagnostiziert worden. Spanienweit werden im
Schnitt 40 Erkrankungen registriert. In der Regel infizieren sich
Schafhalter und Tierärzte mit dem Erreger.
Ungeachtet der beruhigenden Erklärungen auch der spanischen
Behörden zur Anthrax-Gefahr haben Briefsendungen mit weißen Pulvern
für Aufregung gesorgt. Im nordwestspanischen Lugo wurden fünf
Arbeiterinnen einer Pharmafirma medizinisch untersucht, nachdem sie
einen Umschlag geöffnet hatten.
Unterdessen ist auf den Balearen die Nachfrage nach Gasmasken
sprunghaft angestiegen. In den vergangenen Tagen seien bis zu 40
Atemschutzgeräte verkauft worden, berichteten laut „Diario de
Mallorca” die Inhaber von Militaria-Shops in Palma. Sonst seien es
zwei im Jahr gewesen. Bei den Kunden habe es sich vor allem um
US-Amerikaner gehandelt.
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