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Die Hitzewelle im August lässt die Rekorde purzeln: Nach Angaben der Meteorologen lagen die durchschnittlichen Tages-Tiefsttemperaturen deutlich über dem mittleren Wert der vergangenen 30 Jahre, die Stromversorger registrierten beim Energieverbrauch fünf Tage in Folge neue Spitzenwerte und am Flughafen in Palma wurden am vergangenen Samstag mit 143.000 Passagieren so viele Reisende gezählt wie noch nie. An diesem Wochenende wird sogar ein neuer Rekord erwartet. Der August hat es in sich, auf Mallorca.

Um einen Eindruck vom sommerlichen Treiben auf der Insel zu erhalten, genügt es, sich an den Stränden umzusehen. Mit Beginn der Hitzewelle vor einer Woche bei Temperaturen bis an die 35 Grad haben sich die Playas der Insel mit Menschenmassen gefüllt. Schulferien, Urlaubszeit für Angestellte und die Tourismus-Hochsaison ließen die Nachfrage nach Sonne, Sand und Meer explodieren. Vor allem am vergangenen Wochenende war an den Stränden rund um Palma ab Mittag kaum noch ein Plätzchen für das eigene Handtuch zu finden. Gewappnet mit Strandmatten, Sonnenschirmen und Kühltruhen für Getränke und Proviant versammelten sich Einheimische wie Touristen in der Regel friedlich am Strand, um dem Sonnenschein zu huldigen oder in den Wellen Abkühlung zu finden.

Schon früh am Morgen trafen die ersten Strandgänger ein, um in Ruhe an der langläufigen Playa de Palma zu joggen oder ungestört ein Bad zu nehmen. Bereits am Vormittag aber füllten sich die Küstenstreifen. Selbst an abgelegenen Badezonen wie etwa dem Naturstrand Es Trenc waren so gut wie keine Parkplätze zu haben. Wer dagegen nach Norden etwa an die Bucht von Alcúdia ausweichen wollte, musste früh unterwegs sein, um nicht an den Verkehrskreiseln in Inca im Stau zu stehen.

Die heiße Wüstenluft aus Nordafrika, die ganz Mallorca wie unter eine schwüle Dunstglocke setzte, kühlte sich im Wochenverlauf nur leicht ab. Einer der heißesten Orte auf der Insel war das Kloster Lluc im Tramuntana-Gebirge. Dort registrierten die Wetterexperten am vergangenen Wochenende 34'7 Grad. Tatsächlich aber wurde die Hitze aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit von den Menschen deutlich heißer empfunden. So fühlen sich Durchschnittstemperaturen von 32 Grad wie 34 an, 37 Grad wirken wie 40 Grad. 41 empfundene Grad werden von Medizinern bereits als gefährlich für Menschen mit schwachem Kreislauf eingestuft.

Doch auch die reinen Thermometer-Werte waren ungewöhnlich hoch. Beim Paradebeispiel Lluc wurden am Freitag als Tages-Tiefsttemperatur 28'6 Grad gemessen. In den vergangenen drei Jahrzehnten betrug die Tages-Tiefsttemperatur dagegen im Schnitt 15'6 Grad. Die Kluft zwischen den beiden Werten von spektakulären 13 Grad bezeichneten die Meteorologen als „historisch”.

Entsprechend der Hitzewelle und der Zunahme der Urlauber wuchs auch der Stromverbrauch auf der Insel. Vom 30. Juli bis 3. August meldete der Energieversorger Gesa-Endesa täglich einen neuen Spitzenwert. Die Rekordmarke stieg von 746 Megawatt auf 776 Megawatt. Der Höchstverbrauch wurde stets in den Abendstunden gegen 21.30 Uhr festgestellt. Das ist der Zeitpunkt, an dem neben den zahlreichen Klimaanlagen auch die Beleuchtung auf den Straßen und in den Wohnungen eingeschaltet wird.

Ungeachtet des Verbrauchs ist Gesa-Endesa dank der Kapazitäten von mehr als 1000 Megawatt zuversichtlich, den Sommer ohne Stromausfälle durchzustehen.