Die Spannung bleibt bis zum letzten Spieltag. Denn
Fußball-Erstligist Real Mallorca machte zwar am Sonntag seine
Hausaufgaben und gewann beim Uefa-Pokalfinalisten Deportivo Alavés
mit 4:2 (1:1), doch der Konkurrent um die Vizemeisterschaft machte
nicht mit. Deportivo La Coruña siegte in Valencia knapp mit 1:0 und
verteidigte (noch) den zweiten Rang.
Damit wird die Entscheidung darüber, welches Team ohne
Qualifikations-Partie direkt die Vorrunde der Champions-League
erreicht, erst am letzten Spieltag fallen. Da spielt Real Mallorca
im heimischen Stadion Son Moix gegen die noch abstiegsbedrohte
Truppe von Real Oviedo (Sonntag, 21 Uhr), La Coruña hat den
Tabellensiebten Málaga zu Gast, der noch Chancen auf einen Platz im
Uefa-Pokal hat.
Im Stadion Mendizorroza setzte die Elf von Trainer Luis Aragonés
derweil ihre Siegesserie unbeeindruckt fort. Und das trotz eines
Blitzstartes der Platzherren: Nach einem Freistoß von Geli stand
Deportivo-Kapitän Karmona plötzlich sträflich frei, nutzte die
Unaufmerksamkeit der Abwehr und ließ Miki Garro, der erneut
zwischen den Real-Pfosten stand, keine Chance.
Es spricht für die Stärke des Tabellendritten, dass die Anwort
gerade einmal knappe zwei Minuten auf sich warten ließ. Da schlug
das bewährte Angriffs-Duo der Mallorquiner zu. Vorbereiter Ariel
Ibagaza – nach abgebrummter Gelb-Sperre ebenso wieder mit von der
Partie wie sein Vollstrecker Albert Luque – passte maßgenau in die
Mitte, den von Keeper Miki abgewehrten Schuss des Torjägers setzte
der mit aufgerückte Abwehrchef Miguel Angel Nadal zum 1:1 in die
Maschen.
Das war's im wesentlichen aus dem ersten Durchgang; nur einmal
musste Miki noch per Faustabwehr retten – als Javi Moreno, der vor
seinem Wechsel zu Inter Mailand Abschied vom Publikum in Vitoria
feierte, Mallorcas Kasten anvisierte (9.).
Nach dem Wechsel suchte Real die Entscheidung und fand sie.
Zunächst scheiterte Ibagaza noch an der Latte, dann zielte Finidi
George besser – sein Schuss rauschte aus gut 20 Metern wie auf
Schienen verlegt in den Torgiebel – 1:2. Sicher, die Platzherren
glichen noch einmal aus, durch Azkoitias Treffer in der 57. Minute.
Doch angesichts des Feuerwerks, das die Gäste im zweiten Durchgang
abbrannten, blieb das allenfalls eine Episode.
Immer wieder gaben die schnellen Spitzen, allen voran Samuel
Eto'o, der Abwehr unlösbare Rätsel auf. So wurde der junge
Kameruner Wegbereiter des Sieges. Zum 2:1 legte er für den kurz
zuvor eingewechselten Leo Biagini auf (73.), mit dem 4:2 erzielte
er selbst seinen zehnten Saisontreffer, als er nach Novos Paß den
entscheidenden Schritt eher am Ball war (91.). Das Trainerlob von
Luis Aragonés war uneingeschränkt: „Eine sensationelle Mannschaft,
die brillanten Fußball gespielt hat.”
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