Das Fleisch des Riesenhais, der Fischern bei Formentor ins Netz
ging, findet nur schleppend Absatz. Während der Hai an der
Fischbörse in Pollença hoch im Kurs stand – die Neugier der
Anwohner mag eine Rolle gespielt haben –, wurde in Palma nicht ein
einziges Stück verkauft.
Zwei Fischer aus Port de Pollença hatten den seltenen Fang am
vorvergangenen Donnerstag gemacht. In ihren 130 Meter langen Netzen
entdeckten sie den harmlose Riesenhai. Sieben Meter lang und 2'5
Tonnen schwer war die Beute. Rund zwei Stunden brauchten die
Fischer, um den Hai in den Club Naùtico de Pollença zu schleppen.
Dort wurde er nicht nur bestaunt. Die Nachfrage nach dem Fleisch
war groß.
Doch das Gros der Beute wurde in Einzelteile zerlegt und am
Freitagmorgen in die Fischbörse nach Palma gebracht. Das Interesse
dort war jedoch gering. Abhilfe soll jetzt der Verkauf von
tiefgefrorenen Stücken an chinesische Restaurants schaffen. Nach
Angaben des Fischers haben verschiedene Institute, unter anderem
eine deutsche Kosmetikfirma, Interesse an der 20 Kilo schweren
Leber angemeldet. Diese soll für die Herstellung von Kosmetika und
Medikamenten eingesetzt werden. Genaueres wurde nicht bekannt.
Der Riesenhai ist eines der größten Lebewesen, die im Mittelmeer
zu finden sind. Schon im Februar dieses Jahres wurden zwei
Exemplare mit einer Länge von mehr als sieben Metern nahe der Küste
von Sóller gesichtet. Die Haiart ist gefährdet. Im Meer treibende
Tüten haben sich in den größten Feind der Fische verwandelt. Da der
Hai mit offenem Mund schwimmt, droht er an diesem Abfall zu
ersticken.
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