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Das wohl rassigste Musikereignis dieser Wochen, das Flamenco-Festival "Paco de Lucía", ist am Sonntag mit einem schmissigen, fast zweistündigen Auftritt der berühmten "Cantaora" Carmen Linares im "Teatre Principal" in Palma de Mallorca gestartet. Die unter anderem mit dem Prinzessin-von Asturien-Preis geehrte Künstlerin bot in dem vintagemäßig eingerichteten Theater gewohnt leidenschaftlicher Manier poetische Gesangeinlagen dar.

Umrahmt von einem Pianisten, zwei Gitarristen und zwei weiteren "Cantaoras" sang die 73-jährige Linares unter anderem vertonte Stücke der spanischen Dichter Miguel Hernández ("Andaluces de Jaén") und Federico García Lorca. Mit ihrem durchdringenden Tremolo vermochte sie es, ohne Zeitverzug in die Herzen der Flamenco-Fans einzudringen. Die Fans dieser Musikart bedankten sich zum Teil mit stehenden Ovationen.

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Die Sängerin gilt als lebende Legende und wurde im Jahr 2024 unter anderem mit einem Latin Grammy ausgezeichnet. Umrahmt wurde der Abend von Klavier- und Gesangs-Einlagen der auf Mallorca lebenden deutschstämmigen Künstlerin Maria Hein.

Sogar in New York wurden die Flamenco-Künstler unlängst vergöttert

Der Gitarrenvirtuose Paco de Lucía verstarb unerwartet im Februar 2014 in Mexiko. Er galt als einer der genialsten Flamenco-Künstler aller Zeiten, zu seinen Ehren wurde das eine Woche dauernde Festival ins Leben gerufen. Sogar in New York wurden die Künstler unlängst mit anhaltendem Beifall bedacht. Paco de Lucía wohnte zehn Jahre auf der Insel, diese wurden von experten wiederholt als die glücklichten seines Lebens bezeichnet.

Bei dem Event zugegen war auch Gabriela Canseco, die Witwe von Paco de Lucía. "Paco würde sich dafür bedanken, dass ihm so gedacht wird", sagte sie vor Beginn des Konzerts. Canseco ist Chefin der Stiftung, die den Namen des Flamenco-Genies trägt.