Dass das historische Boot überhaupt in finanzielle Schieflage geriet, ist den Querelen zweier Stiftungen für die Konservierung klassischer Segelschiffe in Spanien geschuldet - der in Palma ansässigen „Royal Hispania Sailing Boat Foundation“ und der „Fundación Isla Ebusitania“ mit Sitz in Dénia. Erstere hatte die vollkommen abgetakelte Schaluppe 1999 in England entdeckt und das schrottreife Boot nach Mallorca überführt, wo es dann das erste Mal aufwendig restauriert wurde. Mit der 2008 einsetzenden Wirtschaftskrise und dem darauf folgenden Versiegen von öffentlichen und privaten Fördermitteln für die Hispania, geriet die Stiftung in finanzielle Schwierigkeiten. 2010 schloss der Stiftungsverein in Palma aus diesem Grund ein Kooperationsabkommen mit einem ähnlichen Förderverein in Dénia, der sich ebenfalls den Erhalt von historischen Segelschiffen auf die Fahne geschrieben hatte.
Im Gegenzug zu einem Darlehen an die Stiftung in Palma bekam die „Fundación Isla Ebusitania“ die „Nutzungsrechte“ für die Hispania überschrieben, um mit dem Schiff bei Klassiker-Regatten, Hafenfesten und anderen maritimen Großveranstaltungen auf einträgliche Promo-Tour zu gehen. Das ging bis 2017 gut. Dann wuchsen dem Verein in Denià ebenfalls die immensen jährlichen Wartungskosten der Hispania über den Kopf. Und bat den Verein in Palma das Schiff wieder zu übernehmen. Dort weigerte man sich jedoch und pochte auf die Erfüllung des Vertrags, der vorsah, dass die Stiftung in Dénia für die Instandhaltungskosten aufzukommen hätte. Es kam zu keiner Einigung.
So blieb der zu diesem Zeitpunkt in Dénia liegende Klassiker bis heute dort ohne jegliche Wartung liegen. Nach einem juristischen Gerangel um die Nutzungs- und Eigentumsrechte hat seit vergangenem Jahr wieder die Stiftung in Palma das Sagen an Bord der Hispania. Doch um das Schiff wieder richtig flott zu machen, bedarf es Restaurierungsarbeiten in Höhe von mehr als 400.000 Euro.
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