Die Frau mit dem Alt-Mietvertrag aus dem Jahr 1976. | Ultima Hora

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Eine 72-jährige Witwe behauptet, dass sie von dem neuen Eigentümer ihres Hauses im edlen Stadtteil Santa Catalina in Palma de Mallorca schikaniert wird, für das sie lediglich eine Miete von 22 Euro pro Monat zahlt. Die Mieterin musste sich an einen Schutzverein wenden, um einen Räumungsbefehl wegen Nichtzahlung der Immobiliensteuer IBI vor einigen Jahren abzuwenden, was sie vehement bestreitet. „Sie wurden bezahlt, aber der ehemalige Eigentümer wollte keine Quittung aushändigen“, sagte sie der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

Der Mietvertrag war am 28. April 1976 für 42.000 Peseten pro Jahr unterzeichnet worden, was heute 22 Euro pro Monat entspricht. Die betroffene Frau wies darauf hin, dass „der Eigentümer das Geld in bar von uns verlangte, und obwohl er uns anfangs Quittungen gab, hörte er damit auf. Dann begann er, zu unserem Haus zu kommen, um das Geld abzuholen“, erklärte sie. Nach einer Diskussion mit dem Vermieter entschieden sich die Bewohner dafür, die Miete über das Gericht zu zahlen.

Schließlich wurde vereinbart, dass die Frau und ihr damals noch lebender Mann für Verbesserungsarbeiten und die Instandhaltung des Hauses sowie für die IBI-Rechnungen und die Kosten für die Müllverbrennungsanlage aufkommen, die sie dem Vermieter persönlich bezahlen mussten, obwohl er ihnen auch in diesem Fall keine Quittungen ausstellte.

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Im Jahr 2020 starb die Eigentümerin und einige Monate später ihr Ehemann, der sich dafür entschied, den alten Mietvertrag zu übernehmen und somit den 1976 festgelegten Preis beizubehalten. „Der Erbe der Immobilie war sein Verwalter, und er begann bald, die IBI zu verlangen, die wir schon vorher gezahlt hatten", so die Witwe "Der mir vom Gericht zugewiesene Anwalt vertrat meine Interessen nicht und ich musste sie erneut zahlen, was sich auf etwa 1000 Euro belief. Aber es hat nichts geholfen, der Räumungsprozess hat bereits begonnen“.

Nach mehr als vierzig Jahren im selben Haus warnte die betroffene Frau, dass sie mit einem Gehalt von knapp 800 Euro keine bezahlbare Mietwohnung finden könne, schon gar nicht in der Nachbarschaft. „Es ist eine Ungerechtigkeit, ich habe es geschafft, das Geld zusammenzukratzen, um die bereits gezahlte IBI erneut zu bezahlen, aber es hat nichts gebracht .Jetzt droht uns die Zwangsräumung“, beklagte sie.

Das frúher vor allem von Fischern bewohnte Santa Catalina ist inzwischen fast vollständig gentrifiziert und ist ein Vergnügungsviertel. Es leben dort vor allem wohlhabende Nordeuropäer, aber auch deutsche Staatsbürger. Mietwohnungen sind dort sündteuer.