Blick auf das historische Gebäude in Palmas Stadtteil Bons Aires. | Ultima Hora

TW
0

Am vergangenen Donnerstag berichtete MM, dass ein ansehnliches historisches Gebäude in Palma de Mallorca abgerissen werden soll. Es handelt sich um einen Wohnbau im rationalistischen Stil aus dem Jahr 1932. Nun ist bekannt geworden, dass der renommierte spanische Architekt Gaspar Bennazar seinerzeit für die Planung verantwortlich zeichnete.

Gaspar Bennazar (1869-1933) hat wie kein anderer jenes Stadtbild geprägt, das heute bei Touristen in der Altstadt von Palma so beliebt ist. Er war seinerzeit auch Baudezernent der Stadt, auf ihn gehen viele Jugendstil-, Art-Decó- und "Racionalismo"-Gebäude (die spanische Spielart der klassischen Moderne) zurück, wie sie am Borne, an der Plaza España sowie im Schlachthof Escorxador (heute ein beliebtes Kulturzentrum) zu sehen sind. Mehr zum urbanen Werk des "großen Architekten der Stadt", wie er in der Balearischen Enzyklopädie bezeichnet wird, lesen Sie hier

Ähnliche Nachrichten

Das Rathaus der Balearen-Hauptstadt genehmigte jüngst den Abriss des Hauses zugunsten eines Neubauprojekts. Die Immobilie befindet sich in der Straße 31. de Diciembre, Hausnummer 27. Die Zone befindet sich außerhalb des historischen Stadtkerns und das Gebäude ist deswegen wie viele geschichtlich bedeutsame seiner Art dort nicht denkmalgeschützt.

Die Denkmalschutzorganisation ARCA hat nun bemerkt, dass die Zukunft des Baus durch ein Schutzprogramm namens "POD" gesichert gewesen war, bis die aktuelle konservative Stadtregierung ihren Dienst aufnahm und das POD aufhob. Angesichts des bevorstehenden Abrisses hat ARCA bei der Stadtverwaltung und dem Denkmalbüro des Inselrats Briefe eingereicht, um die Anerkennung des Kulturerbes dieses Gebäudes zu erreichen. Die Bürgervereinigung fordert außerdem die Aussetzung der Genehmigungen.

ARCA fordert vom Rathaus, den Fehler zu korrigieren. "Die Stadt und ihr Erbe müssen erhalten werden", so die Bürgervereinigung. Um zu beweisen, dass die Immobilie in der 31.-Dezember-Straße vom Star-Architekten Bennazar stammt, legte sie in ihrem Kommuniqué an die Stadtverwaltung ein Foto eines Verwaltungsverfahrens vor. Dieses belegt die Urheberschaft Bennazars. Außerdem war ein Fragment der Planzeichnungen beigefügt.