Auf Mallorca und den Nachbarinseln besteht die höchste Diskrepanz zwischen Gehalt und Wohnungsmiete | Archiv UH

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Die Wohnkosten auf den Balearen haben ein besorgniserregendes Niveau erreicht: Im Jahr 2023 mussten die Bewohner der Inseln durchschnittlich 63 Prozent ihres Gehalts für die Miete aufwenden. Das geht aus einer Studie des Immobilienportals Fotocasa hervor, die den alarmierenden Trend der letzten Jahre bestätigt. Im Vergleich zu 2021 bedeutet dies einen Anstieg von 11 Prozentpunkten - eine enorme Belastung für die Haushalte, die gleichzeitig andere wichtige Ausgaben wie Lebensmittel, Strom und Transport stemmen müssen.

Die Studie, mit dem Titel "Relación de salarios y vivienda en alquiler en 2023" (Verhältnis zwischen Gehältern und Mietwohnungen im Jahr 2023), zeigt, dass die Mietpreise auf den Balearen im vergangenen Jahr um 19,4 Prozent gestiegen sind. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis erreichte im Dezember 2023 satte 16,90 Euro pro Monat. Angesichts des durchschnittlichen Bruttogehalts von 2144 Euro pro Monat auf den Balearen bedeutet dies, dass eine 80-Quadratmeter-Wohnung 63 Prozent des gesamten Einkommens verschlingt - der höchste Prozentsatz in ganz Spanien.

"Die Löhne steigen nicht im gleichen Tempo wie die Wohnkosten", erklärt María Matos, Studienleiterin und Sprecherin von Fotocasa. "Der Hauptgrund für diesen Rekord ist der Anstieg der Mietpreise auf ein Allzeithoch, mit den höchsten Steigerungen der letzten 17 Jahre."

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Die Folgen dieser Entwicklung sind gravierend: Viele Menschen auf den Balearen müssen trotz der guten Wirtschaftslage auf ihren Urlaub verzichten und kämpfen darum, über die Runden zu kommen. Die Situation ist in ganz Spanien prekär. "Praktisch überall sind die Ausgaben für die Miete auf einem schädlichen Niveau", so Matos.

Die Studie zeigt zudem, dass die Balearen die Region Spaniens sind, in der die Menschen die größte finanzielle Anstrengung für die Miete aufbringen müssen. Knapp dahinter folgen Madrid mit 62 Prozent und Katalonien mit 58 Prozent. Im Gegensatz dazu liegt die Quote in der Extremadura bei lediglich 23 Prozent, der nationale Durchschnitt bei 43 Prozent.

"Die Gehaltserhöhungen der letzten Jahre wurden durch den Anstieg der Inflation zunichte gemacht", fügt Mónica Pérez, Direktorin für Kommunikation und Studien bei InfoJobs, hinzu. "Die Kaufkraft der Arbeitnehmer ist geschmälert, und die Lebensbedingungen haben sich verschlechtert."
Experten fordern daher dringend Maßnahmen zur Eindämmung der Mietpreise und zur Verbesserung der Bezahlbarkeit von Wohnraum. Nur so kann verhindert werden, dass die Bewohner der Balearen und Spaniens insgesamt an die Grenze der Belastbarkeit getrieben werden.