Alptraum im Ferienparadies: Neuer Mallorca-Thriller läuft Anfang der Woche im Fernsehen
Am 17. und 19. Februar strahlt das ZDF den Thriller „Lillys Verschwinden” aus. In den Hauptrollen: Heino Ferch und Jessica Schwarz. Besonders reizvoll: Gedreht wurde der Zweiteiler hauptsächlich auf Mallorca
Heino Ferch und Jessica Schwarz spielen die verzweifelten Eltern der verschwundenen fünfjährigen Lilly. | Pep Bonet / ZDF
Wenn es das überhaupt gibt, könnte man „Lillys Verschwinden” als Ferienthriller bezeichnen. Der Zweiteiler wird am Montag und Mittwoch, 17. und 19. Februar, jeweils um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt und ist bereits in der Mediathek verfügbar. Besonders reizvoll für Mallorca-Liebhaber: Gedreht wurde er vor allem auf der Insel. Wie Regisseur und Drehbuchautor Thomas Berger im MM-Interview verriet, ist der Handlungsort aus verschiedenen Lokalitäten zusammengesetzt. Aufmerksame Inselkenner können dabei Port de Sóller, Port de Valldemossa, die Cala Sant Vicenç, Selva und Teile Palmas wiedererkennen.
Die Geschichte: Anna (Jessica Schwarz) und Robert Bischoff (Heino Ferch) verbringen mit ihrer Freundin Johanna Pohlmann (Natalia Wörner) und den Kindern einen Familienurlaub auf einer idyllischen Mittelmeerinsel. Tagsüber verweilen sie am Strand, abends treffen sie sich mit Johanna und dem Ehepaar Sarah (Petra Schmidt-Schaller) und Niklas Grothe (Felix Klare) in einer nahegelegenen Tapas-Bar – wobei regelmäßig jemand nach den Kindern sieht, die im Ferienapartment schlafen.
Felix Klare: Mallorca war für den Schauspieler Neuland.
An einem dieser Abende verwandelt sich das Urlaubsparadies in einen Albtraum: Die fünfjährige Lilly (Minou Troll) verschwindet spurlos aus der Unterkunft. War sie auf dem Weg zu ihren Eltern in die Tapas-Bar und hat sich verirrt? Oder wurde sie entführt? Eine verzweifelte Suche beginnt, an der sich auch die Boulevard-Journalistin Bo Eilers (Regula Grauwiller) und der auf der Insel lebende Künstler Peter Maiwald (Andreas Lust) beteiligen – mit durchaus eigenen Interessen. Im Verlauf der Ermittlungen geraten verschiedene Personen in den Fokus der Guardia Civil – selbst die Eltern, die ihrerseits beginnen, Menschen aus ihrem Umfeld zu verdächtigen. Angelehnt ist die Handlung an das Verschwinden von Madeleine McCann.
Der für hochwertige TV-Krimis bekannte Regisseur Thomas Berger, der unter anderem „Kommissarin Lucas” entwickelte und die „Nordholm”-Krimis sowie vier „Allmen”-Filme inszenierte, ebenfalls mit Heino Ferch in den Hauptrollen, hat mit Ferch und Jessica Schwarz überzeugende Hauptdarsteller gefunden. Auch die Nebenrollen sind erstklassig besetzt. Natalia Wörner verkörpert die Ärztin Johanna Pohlmann, eine Studienfreundin von Robert Bischoff, mit dem sie eine krisengeschüttelte Praxis betreibt. Sie ist zudem die beste Freundin von Anna Bischoff und selbst Mutter zweier Kinder.
Eigentlich kennt man Wörner als Hauptdarstellerin, etwa in den Filmreihen „Unter anderen Umständen” und „Die Diplomatin”. Wie es für sie war, eine Nebenrolle zu spielen, schilderte sie im MM-Gespräch so: „Das ist für den Zuschauer interessant und für den Schauspieler auch. Ich mache das ab und zu mal gerne. Ich bin sonst immer jemand, die den Karren alleine zieht. Das ist ein Muskel, den man kennt und auch gerne hat. Aber es ist ganz schön, auch eine Figur zu spielen, von der man weiß, dass sie eine Gewichtigkeit hat, aber trotzdem in der Konstellation nicht im Hauptstrang aktiv beteiligt ist. Das ist manchmal auch gut für die eigene innere Hygiene, sich im klassischen Sinne als Supporting Actor zu definieren und seine eigene Kraft im Ensemble aufgehen zu lassen.”
Suche nach Lilly: Natalia Wörner spielt die Jugend- und Lebensfreundin der Eltern, Regula Grauwiller eine Boulevard-Journalistin.
Für Wörner ist es nicht der erste Dreh auf Mallorca: „Das Tolle an Mallorca ist, dass man das Gefühl hat, man kennt sich aus, was zum Teil gar nicht der Fall ist. Aber es ist alles so vertraut, und es ist eben auch wirklich sehr deutsch, mit allen Vor- und Nachteilen. Ich bin immer wahnsinnig gerne hier.” Lachend fügt sie hinzu: „Wenn ich hier bin, frage ich mich, wieso ich hier eigentlich nicht wohne.”
Felix Klare und Petra Schmidt-Schaller betraten dagegen Neuland auf der Baleareninsel. Klare räumt ein: „Man hat ja oft so Vorurteile und kriegt erst mal nur platte Attitüden mit.” Doch dann schwärmt er: „Ich war sehr positiv von der schönen Landschaft überrascht und verstehe, warum so viele Menschen hier Urlaub machen wollen.” Auch Schmidt-Schaller zeigt sich begeistert: „Als wir Stück für Stück über die Insel reisten und an verschiedenen Orten drehten, verstand ich die Begeisterung für Mallorca sehr gut.”
Petra Schmidt-Schaller: Das Drehbuch in einem Stück durchgelesen.
Klare und Schmidt-Schaller verkörpern das Ehepaar Niklas und Sara Grothe, das während des Urlaubs Lillys Eltern kennenlernt und ihnen beisteht – er auch in seiner Funktion als Rechtsanwalt. Erst im späteren Verlauf wird deutlich, warum sie so großen Anteil am Schicksal der Familie nehmen.
Klare war es auch, der Schmidt-Schaller für die Rolle der Sara vorgeschlagen hatte. Die Schauspielerin erzählt: „Als ich das Drehbuch bekam, sagte ich sofort zu. Die Besetzung mit Jessica und Felix war ausschlaggebend. Und der Verlauf des Buches mit seinen Wendungen. Ich finde es auch sehr spannend, wie sich Menschen in einer Ausnahmesituation unter Verdacht verhalten. Ich habe das Buch in einem Stück durchgelesen, das ist meist ein Indiz dafür, dass ich sage: Okay, ich bin dabei.”
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