Es waren die immer gleich aussehenden Luxushotels, von denen Oliver Bucher über die Jahre zunehmend genervt war. Dem Schweizer, der jahrelang in aller Welt unterwegs war, schwebte etwas anderes vor. Etwas im Luxusbereich, das mit dem immer grüneren Zeitgeist Hand in Hand geht – also der zunehmenden Sensibilität der Menschen für die Natur, natürliche Produkte und nicht auf Fleisch basierendes Essen. Und das alles verbunden mit der Suche nach Ruhe. Langsam wurde Bucher immer klarer, was er wollte.
Und so verwirklichte der gelernte Möbelbauer seinen Traum mit einer Marke namens „Onlysummer". Die ist in der Schweiz mit einem Apartment für sechs Gäste im Engadin, in Italien mit einem schmucken Landhaus im Tiber-Tal in der Nähe von Perugia und in Spanien mit einem Pent-house in Andalusien sowie auf Mallorca mit einer renovierten Finca in der Nähe des entlegenen Honigdorfs Llubí vertreten.
Als Bucher auf der Insel die für das Vorhaben geeigneten 50.000 Quadratmeter erstmals erblickte, wusste er nach eigenen Angaben, dass er hier versuchen würde, den Anforderungen der Gäste nach hohem Komfort bei gleichzeitigem Respekt für die Umwelt Genüge zu tun. Was angesichts eines Panorama-Blicks auf die Serra de Tramuntana nicht verwundert. „Wir haben hier einen eigenen Gemüsegarten für unsere Kunden, Pferde und ein Pétanque-Areal”, so Buchers Frau Sandra während einer Gartenparty am vergangenen Wochenende gegenüber MM, auf der den zahlreich aufgetauchten Besuchern fleischlose Speisen, darunter Quinoasalat, gereicht wurden. Teil der Philosophie des Hauses sei, die Gäste in eine Art aktives Landleben der gehobenen Art einzubinden. Dazu zähle auch das Pflücken von Früchten. Wobei man 365 Tage im Jahr geöffnet habe und „Sommer” als spiritueller Zustand verstanden werden solle.
Das mit einem rechteckigen Swimmingpool bestückte Areal inmitten der im Herbst besonders lieblich anmutenden mediterranen Landschaft vermittelt dem geneigten Besucher den Eindruck einer gewissen Gediegenheit, die sich vom eher rustikal-einfachen Charme mancher anderer Landhotels unterscheidet. Der unaufdringliche Luxus wird dann erlebbar, wenn man etwa die weiß angestrichenen Wände der „Onlysummer”-Finca betrachtet, die in einem besonders augenfälligen harmonischen Verhältnis zu den Accessoires wie Lampen, Spiegel oder Sonnenschirme stehen.
Die Finca des Schweizers ist nicht die einzige Herberge, die auf Mallorca dem Trend hin zu nachhaltigem Luxus frönt: Das Landhotel Es Racó d’Artà nahe Capdepera zählt ebenso dazu wie das LJs Ratxó bei Puigpunyent, wo der sensible Gast sogar vegane Ensaimadas vertilgen kann und das damit wirbt, dass man dort die Stille hören könne.
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